Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 128
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0135
— 128 —

Allerdings wäre es besser gewesen, wenn ich das gleich gesagt hätte.
Ebenso wie hier werden fortan auch anderwärts viele, sehr viele mit
dem siderischen Pendel experimentieren und — je nach ihrer magnetischen
Veranlagung — ihre Versuche gelingen sehen. Ich warne nochmals
davor, das Instrument in der Handschriftkunde anders denn als ergänzendes
Werkzeug zu benutzen. Ein Komponist, welcher seine Notenschrift
kontrollierte, fand, daß der Pendel genau den Emanationen des
Gehirns folgte, er stand an jenen Stellen still, wo er sich lange besonnen
hatte, und schritt rascher voran, wo die Arbeit glatt vonstatten ging.
Selbstverständlich arbeitet der Pendel auch über der verdeckten Schrift.
Im eingerahmten Positiv der Photographie durchschlagen die Jonenschwingungen
das Glas, ebenso einen darübergelegten Papierbogen.
Mit den Fähigkeiten des siderischen Pendels darf von Berufenen nicht
planlos herumdilettantiert, sondern die Resultate müssen tausendfach
vermehrt und in ein System gebracht werden. Das betrifft hauptsächlich
die ärztliche Diagnose. F. Kallenberg.

Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir in diesen Entdeckungen
des Herrn Kallenberg eine epochemachende Erweiterung des experimentellen
Okkultismus begrüßen, deren zahllose praktische Anwendungsmöglichkeiten
sogar jedem Laien sofort in die Augen springen
müssen. Bestätigt erscheint durch diese Versuche des Herrn Kallenberg
der uralte okkultistische Grundsatz, daß die Materie überaus aufnahmefähig
für allerlei Gemüts- und Gedankenausstrahlungen ist. Bestätigt erscheint
wieder die Odlehre und auch die uralte Ansicht der Orientalen,
daß das Porträt eines Menschen mit dem Original in einem gewissen
»magnetischen Zusammenhang« steht, weswegen auch die meisten
gläubigen Mohammedaner eine Scheu haben, sich oder ihre Angehörigen
photographieren zu lassen, weil man eben im Orient immer der Ansicht
war, daß solch ein Abbild zu magischen Zwecken mißbraucht werden könne
usw. Sicher wird auch Oberst Graf de Rochas diese Experimente des
Herrn von Kallenberg mit großem Interesse studieren, da diese auf ganz
anderem Wege Rochas' Forschungen über den magischen Zusammenhang
eines photographischen Negativs mit dem lebenden Original
verifizieren.

Geradezu Großartiges könnten aber die Forschungsresultate in Verbindung
mit der Physiognomik und Graphologie leisten. Vor kurzem
hat z. B. der Wiener Graphologe R. Schermann anläßlich des Spionagefalles
des Oberst Redl in Tagesblättern erklärt, daß ein geschickter
Graphologe Redls Charakter lange vorher durchschaut hätte, ehe seine
Spionage so große Dimensionen annehmen konnte. Schermann sagt
darüber folgendes:

»Was speziell die Spionage betrifft, die ja stets mit Schriften arbeitet,
so scheint die Anwendung der Graphologie hier geradezu durch die
Natur der Sache geboten. Die charakteristischen Merkmale der Schrift


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0135