Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 132
(PDF, 170 MB)
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nach meiner eigenen Erfahrung vollständig zu, was Karl Baedeker in
seinem Reisehandbuch für Ägypten über diese Sphinx schreibt: „Sie hat
sich einen gewaltigen Ausdruck voll Kraft und Größe bewahrt; voll tiefer
Oedanken blicken die Augen in die Ferne, der Mund lächelt noch, das
ganze Antlitz zeigt den Stempel anmutiger Schönheit."

Was stellt sie nun in Wirklichkeit dar, diese merkwürdig zusammengesetzte
Figur mit dem Männerkopf, dem Stiernacken, dem Löwenleib und
den Adlerflügeln? Und zu welchem Zweck haben wohl die jüngst entdeckten
Kammern in ihrem Kopf gedient? Zur Lösung dieser Fragen,
auf die die Ägyptologie keine befriedigende Antwort zu geben vermag,
müssen wir uns schon entschließen, beim Okkultismus anzuklopfen.
Hören wir also jetzt, was die okkulte Forschung dazu sagt.

Um uns über den vermutlichen Zweck jener Kammern aufzuklären,
müssen wir an die Vorgänge bei der ägyptischen Einweihung in die |My-
sterien denken; Vorgänge, die sich in verborgenen Räumen abspielten
und die damit begannen, daß der genügend vorbereitete Schüler, der nun
eingeweiht werden sollte, von seinem dazu berufenen Lehrer in Tief schlaf
versetzt wurde. 3l/a Tage währte dieser Tief schlaf, während dessen der
Schüler mit der übersinnlichen Welt und ihren Bewohnern Bekanntschaft
machen konnte. Zu diesem Vorgang dienten vermutlich die Kammern im
Innern der Cheopspyramide und höchstwahrscheinlich auch die beiden
Gemächer, die sich jetzt im Haupt der Sphinx vorgefunden haben.

Wie erklärt nun aber der Okkultismus die Sphinx-Figur, dieses so
eigentümliche Gebilde aus menschlichen und tierischen Formen?

Es gab in der Entwicklungsgeschichte des Menschengeschlechts eine
Zeit, sie liegt sehr weit zurück, lange, lange vor der ägyptischen Kulturperiode
, in der bald der physische Leib, bald der Ätherleib, bald der Astralleib
, bald das Ich ein gewisses Übergewicht über die anderen Grundteile
besaß. Die Folge dieses wechselnden Übergewichts war, daß sich abwechselnd
Menschen mit einem vorwiegenden physischen Leib, Menschen
mit einem vorwiegenden Ätherleib, Menschen mit einem vorwiegenden
Astralleib und endlich auch solche Menschen entwickelten, bei denen das
Ich besonders ausgebildet war. Daraus ergaben sich nun die verschiedenen
Entwicklungsstufen, deren Benennungen uns in der Apokalypse*)
entgegentreten. Wir begegnen so der Stufe der Stierheit, der Stufe der
Löwenhaftigkeit, der Stufe der Adlerhaftigkeit oder des Vogels. Bei jenen
Menschen endlich, bei denen das Ich ein besonderes Übergewicht besaß, bei
denen das Ich sich besonders ausgebildet hatte, bei diesen ergab sich ein
Wesen, in dem die 3 anderen Menschentypen gewissermaßen harmonisch
zusammengeflossen waren. Und dieses Wesen, in dem also sämtliche
Typen vereinigt waren, dies ist das Urbild der Sphinx von Gize, deren
Kopf ein Menschenantlitz trägt und deren Leib ein Mittelding von Stier,
Löwe und Adler darstellt.

*) Offenbarung Johannis 4. 7.


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