Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 144
(PDF, 170 MB)
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Teufels-Gespenst unter einem besonderen Namen bekannt oder berüchtigt:
»Lilith«, Dasselbe trat in weiblicher Gestalt auf und pflegte die kleinen
Kinder, die beschnitten werden sollten, manchmal zu töten oder ganz
mit sich fortzuführen. (Frommann: de Fascinat. 1. 3, part. 7, c. 2, § 2;
Bodin: Daemonom. p. 37.). Nicht selten werden bei den Alten die »Lamiae«
(»Vampyrn«) erwähnt. Dieses waren (nach Bekmann: de orig. 1.1. p. m.
504) Gespenster, welche in schöner Frauengestalt erschienen und den
Jünglingen vorlogen, sie wären in Liebe zu ihnen entbrannt, während sie in
Wirklichkeit dieselben nur verderben und aufzehren wollten. Hier ist auch
der sehr bekannte Name »Incubi« und »Succubi« einzuschalten, soweit er
natürlich nicht jene Krankheit, über welche die Aerzte ausführlich berichten
, sondern den Dämon, der dabei sein Spiel treibt (Ephialtes und
Hyphialtes) bezeichnet; ein Vorkommnis, das nach dem Geständnis der
weisen Frauen durch unzählige Beispiele bestätigt werden kann. (Fromm.:
d. 1. p. 874.) Das wäre etwa das, was über die hauptsächlichsten Gestalten
der Dämonen, die sichtbar erscheinen, zu sagen wäre. Wie wir
oben schon gelegentlich bemerkten, kann der Teufel, obwohl er keine
Gestalt lieber anzunehmen pflegt als die menschliche, doch niemals jene
so trefflich nachahmen, daß die Verstellung nicht sogar auch den naiveren
Menschen auffiele. Denn entweder trägt er in seinen Mienen Scheußlichkeit
und Häßlichkeit zur Schau oder er hat Füße und Hände, die durch
Krallen oder Klauen, ähnlich denen der Geier, verunstaltet sind; oder er
fällt sichtlich durch ein bekanntes Kennzeichen auf, welches die Unsau-
berkeit seiner Natur verrät, (dies sind die Worte des Nie. Remigius:
Daemonolatriae Hb. 1, p. m. 51.)

§ 4. Auch gibt es noch bösartige Geister unter dem Namen »Gespenster
«, die nicht sichtbar sind. Diese machen sich bemerkbar, indem sie
Lärm verursachen, auch in den Häusern Verwirrung anrichten, z. B. Töpfe,
Schüsseln und dergl. durcheinanderstürzen oder Bänke und Tische die
Treppen hinabwerfen, oder indem sie schreckliche Stimmen machen und
die verschiedensten Töne von sich geben. Derlei treiben sie noch mehr,
wobei wir aber nur durch unsere äußeren Sinne über die Anwesenheit
des Teufels in Kenntnis gesetzt werden, denn zu sehen vermögen wir
von ihnen nichts. Und dies wird, glaube ich, speziell durch unsern
landläufigen Begriff »spücken«, »es spücket« ausgedrückt (Siehe B. Dn.
Seckendorfs Christenstaat p. m. 47, wo der Verfasser betreffs seiner
eigenen Erfahrung in Fällen dieser Art Zeugnis ablegt.)

§ 5. Nun pflegt ja der Fürst der Finsternis die schrecklichen Gespenstergesichte
meistens zu nächtlicher Zeit zu zeigen, weil diese an
sich schon voll Schrecken ist. Ich weiß daher nicht, wie auch sogar
die Mittagszeit sowohl einst als auch heute noch allgemein in einem bösen
Verdacht steht, insofern als die Alten glaubten, der Teufel sei besonders
um diese Zeit tätig. Hierauf deuten einige Worte des Psalm 91, V. 7 hin:
»Non timebis a timore nocturno, a sagitta volante in die, a peste per-


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