http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0184
Zentralblatt für Okkultismus.
«= Monatsschrift «=
zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften.
Schriftleiter: D. Georgievitz-Weitzer.
Erscheint Anfang jedes Monats. Abonnementspreis für Deutschland und Oesterreich-Ungarn
jährlich Mk. 8,—, für das Ausland Mk. 10,—.
Manuskripte und Zuschriften sind zu richten an den
Schriftleiter, D. Georgievitz-Weitzer in Graz,
Maigasse 27.
Zuschriften ohne beigelegte Retourmarke werden nach
Möglichkeit im Briefkasten beantwortet.
Die Schriftleitung ist nur für die von ihr unterzeichneten
Artikel verantwortlich. Die einzelnen Verfasser
haben die in ihren Arbeiten niedergelegten Ansichten
selbst zu vertreten.
Falls am Ende eines Jahrganges keine ausdrückliche
Abbestellung erfolgt, gilt das Abonnement
als für den nächsten Jahrgang stillschweigend verlängert
.
Inseratpreis: Mk. 0,30 für die einspaltige Zeile.
Alle Geldsendungen sind an die Verlagsbuchhandlung
von Max Altmann in Leipzig zu richten.
VII. Jahrgang.
Oktober 1913.
4. Heft.
Nachdruck aller Originalartikel verboten.
Professor Reese, das „Phänomen".
Von G. W. Surya.
Eine unsichtbare Hand scheint dafür zu sorgen, dass jetzt, speziell
in Deutschland, im Laufe der letzten Jahre eine übersinnliche Sensation
die andere ablöst. Kaum hatte die Wünschelrute ihren modernen
Siegeslauf und Triumphzug angetreten, als auch schon ein anderes übersinnliches
Phänomen, nämlich die Frage »Gibt es Hellseher?« durch
den gerichtlichen Freispruch des Hellsehers Petzold in Bielefeld im bejahenden
Sinne gelöst wurde. Petzold gab, wie erinnerlich, gleich im
Gerichtssaal zwingende groben seiner hellseherischen Begabung, und
seitdem — dies sei nur nebenbei bemerkt — schweigen nicht nur seine
Gegner, sondern sie weichen ihm auf der Gasse scheu aus. Petzold
hat also über seine Gegner einen doppelten und andauernden Sieg errungen,
und dieser Sieg Petzolds ist auch ein Sieg der modernen okkultistischen
Bewegung. Deshalb sei auch an dieser Stelle Petzolds in anerkennender
und ehrenvoller Weise gedacht. Denn eine einzige übersinnliche Tatsache
, die einwandfrei und unwiderleglich festgestellt ist, genügt
allein vollkommen, um die materialistische Weltanschauung zu stürzen.
Der Fall Petzold war jedoch noch nicht in Vergessenheit versunken
— und wird es auch sobald nicht sein, da Petzold, wie uns berichtet wurde,
fortlaufend Proben seiner hellsehenden Begabung gibt — als das große
Publikum und mit ihm seine geistige Elitetruppe, das materialistische
deutsche Professorentum, vor ein neues »Problem« gestellt wurde. Es
sind dies die denkenden Pferde zu Elberfeld. Auch da holte sich die
rationalistische Schulweisheit eine schwere Schlappe, indem sie zuerst
versuchte, die denkenden Pferde zu Elberfeld als »Schwindel«, als »Trick«
etc. hinzustellen. Aber mit dieser altbewährten Taktik hatten die
Herren diesmal kein Glück. Das Problem der denkenden Pferde
Zentralblatt für Okkultismus. VII. Jahrg. 13
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0184