Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 184
(PDF, 170 MB)
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Frankfurt am Main gemacht habe. »Die Leute erzählten mir, daß in
dem Juwelengeschäft ihres Sohnes in letzter Zeit unerhörte Diebstähle
vorgekommen seien, ohne daß es gelungen sei, die Diebe zu fassen.
Ich sagte den alten Leuten auf den Kopf, daß niemand anders als ihre
Schwiegertochter die Diebin sei, die obendrein ihrem Manne Hörner
aufsetze und mit ihrem Liebhaber das Geld durchbringe.«

Natürlich sind diese Proben der Begabung Reeses nur ein kleiner
Teil dessen, was er tatsächlich geleistet hat. Sie genügen aber für den
Einsichtigen vollkommen. Und wir sind einer Meinung mit Prof. Dr.
Freiherrn von Schrenk-Notzing (München), »daß schließlich hundert
gelungene Versuche nichts anders beweisen können als vier sorgfältig
angestellte Experimente; so ist man wohl berechtigt, den Bericht einer
solchen Sitzung (mit Reese) als wertvolles Beweisstück zu betrachten
für die Existenz in uns schlummernder unbekannter, okkulter seelischer
Kräfte.«

»Angesichts der umstürzenden Bedeutung dieser Phänomene für
eine rein mechanistische Auffassung der psychischen Vorgänge wird
die erkenntnistheoretische Grundlage unserer Lehre von den Sinnesorganen
einer Revision unterzogen werden müssen.«

Dies ist nur eine feine Umschreibung dessen, was wir in der Einleitung
dieses Artikels mit kräftigeren und populäreren Worten ausgedrückt
haben. Aber gewisse Kreise hören bekanntlich sehr schwer, und
da ist es gut, hin und wieder seine Gedanken nicht allzu leise auszusprechan.

Beruhigt können jedoch wir Okkultisten in die Zukunft sehen.
Jedes Jahr, ja jeder Tag bringt uns neues beweiskräftiges, unumstößliches
Tatsachenmaterial für die Richtigkeit unserer Weltanschauung. «Der
Sieg der Wahrheit ist am Ende gewiß,« sagt ein alter Spruch, und es
ist für uns eine Lust und Freude, die Bewahrheitung dieses Spruches
miterleben zu dürfen; zugleich ein neuer Ansporn, für die Anerkennung
einer transzendentalen Weltanschauung mutig und zähe weiterzukämpfen.

War es ein Geist?

Eine wahre Begebenheit von Ä. v. Ulrich.

Die Geschichte, die hier niedergeschrieben wird, ist sehr alt. Ich
bin jetzt eine alte Frau und damals war ich, was man gemeinhin ein
Backfischchen nennt. Es war so ungefähr in den fünfziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts und die Welt wußte noch nichts von Spiritismus,
Materialisationen usw. In Amerika fing das Tischrücken wohl schon
ganz bescheiden an, aber nach Europa kam die Kunde davon nur erst
ganz allmählich; das macht meine einfache Geschichte um so sonderbarer.

Wir waren drei Schwestern, alle drei recht hübsch, und ich war die
jüngste, die noch nicht wert gehalten wurde in Liebessachen eine Meinung
zu haben, und meine Meinung darüber war auch noch sehr unklar.


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