Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 225
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
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— 225 —

Wie die Katze in und aus dem Hause gekommen, sei rätselhaft, denn alle
Türen und Fenster seien verschlossen gewesen.

„Ja, die Geschichte ist eigenartig, und was weiter?" Herr Neunsier fährt
fort: Er sei damals ein erwachsener Junge gewesen. Er hätte sich mit seinen Brüdern
tags darauf im Garten beschäftigt und gesehen, daß der Nachbar — ein für sich allein
lebender Mann, der in dem Städtchen allgemein für einen Schwarzkünstler gehalten
und von den Leuten gemieden wurde — mit verbundenem Kopfe durch den
Garten gegangen sei. Tags zuvor hätte er ihn noch ohne Verband gesehen.

„Und Ihr brachtet die Katzgeschichte mit dem Mann in Verbindung, und aus
welchem Grunde?"

„Ja, das taten wir, aber den Grund weiß ich nicht anzugeben; ich weiß
nur, daß man sich so etwas im Hause erzählte." —

Auf einer anderen Reise rastete ich bei einem früheren Fahnenschmied, Herrn
Feyerabend. Ich lenkte das Gespräch auf das „Zöpfchenpflechten" bei Pferden
und fragte Herrn F., ob er schon irgend eine Beobachtung m dieser Hinsicht gemacht
hätte.

„0 doch," sagte er, und erzählte nun, daß vor längeren Jahren in einem süddeutschen
Orte, wo er Geselle gewesen sei, das Flechten bei den Pferden eines
Landmannes öfters vorgekommen sei. Eines Abends hätte der Großknecht, um die
Tiere nachts zu überwachen, sein Bett hinter die Pferde gestellt. In der Nacht —
gegen 2 Uhr — seien die Tiere plötzlich sehr unruhig geworden und hätten gezittert
und geschwitzt. Der Knecht habe einen gefüllten Eimer Wasser ergriffen und dasselbe
den Pferden von hinten über den Rücken gegossen. Nun hätte er die erregten
Tie,re beruhigt und gesehen, daß etwas unter der Krippe vor den Tieren gelegen
habe. Zu seinem größten Erstaunen habe er dort ein junges Mädchen vorgefunden
— eine Magd aus der Nachbarschaft, — nur mit einem Hemd bekleidet und im größten
Schrecken. Er hätte das Mädchen gefragt, wo es hergekommen und was mit
ihr eigentlich los sei, doch sie hätte gleich angefangen zu weinen. Dann hätte
dieselbe gesagt, sie sei wie immer abends zu Bette gegangen und von weiterm
wüßte sie nichts.

Beide Erzähler sind einfache, glaubwürdige Leute und behaupten, daß ihre
Angaben den Tatsachen entsprechen.

Die Seelenwanderung der Metalle. Zur Eröffnung des Institutes
für Radiumforschung in Wien. Die Eröffnung des österreichischen Instituts
für Radiumforschung verdient mit größtem Beifall und mit außerordentlichen
Erwartungen begrüßt zu werden. Seine Gründung verwirklicht in letzter Vollendung
das, was Kaiser Wilhelm mit seiner jüngst lanziertem Idee — den Gelehrten
die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Forschung zu ermöglichen — angebahnt
hat. Die moderne wissenschaftliche Forschung verlangt eine auf zusammenstrebenden
Linien verlaufende Arbeit, die die Zerstreuung der Anstrengungen vermeidet
. Und ganz besonders gilt dies von jener modernen Physik, die sich um die
Radiumforschung gruppiert und neuartige wissenschaftliche Ideen reifen läßt. Diese
Physik ist in ihrem Studium der Biologie vergleichbar, man kann fast von ihrem
Gegenstand als von einer Biologie der Metalle sprechen. Wenn es dem neuen
Institute gelingt, eine wenn auch winzige Menge reinen Radiums herzustellen, so
erwirbt es einen Schatz von Energie, der mit den üblichen Mitteln kaum nach-
rechenbar ist und geeignet wäre, unsere naturwissenschaftlichen Anschauungen
selbst aus ihren Lagern zu heben.

Denn das reine Radium ist erst seit sechs Wochen bekannt. Als jüngst die
Meldung durch die Zeitungen ging, Madame Curie sei e,s gelungen, das Radium
herzustellen, mag mancher verwundert gefragt haben: „Ja, ist denn das Radium

Zentralblatt für Okkultismus. VII. Jahrg. 16


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