Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 226
(PDF, 170 MB)
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nicht schon vor langer Zeit gefunden worden, sind nicht die wundertätigen Wirkungen
des Radiums bekannt, wird nicht die Wirkung unserer vornehmsten Badeorte
auf den Qehalt an diesem Wunderstoffe zurückgeführt?" Und doch ist dem
so: das Radium ist erst jetzt gefuhden worden. Was wir bisher kannten, sind nur
die Wirkungen des Metalls Radium gewesen. Bemerken wir zunächst, daß, wiewohl
die Wirkungen des Radiums schon seit langem bekannt sind, der neuen Entdeckung
der französisch-polnischen Forscherin eine außerordentliche Bedeutung
zukommt. Gerade die stärksten unter den radioaktiven Metallen konnten bisher
nur in Form von salzigen Verbindungen hergestellt werden, so daß ihre Wirkungen
und Eigenschaften auf indirektem Wege berechnet und erforscht werden mußten.
Der Wissenschaft ist nunmehr die Möglichkeit geboten, auf direkte Weise den
Wert ihrer induktiven Arbeit nachzuprüfen. Und dann: die radioaktiven Metalle
bergen, wie bekannt, so ungeheure Energiemengen, daß deren Entladung alle gangbaren
Anschauungen unserer Naturwissenschaft über den Haufen geworfen hat.
Ein Gramm reinen Radiums müßte, wie berechnet worde,n ist, eine Energiemenge
entwickeln gleich jener der Wärme, die eine Tonne Kohlen liefert.

Die Energie, von der hier die Rede ist, ist eine innere Energie, eine den
Atomen selbst anhaftende Energie. Jedes Radiumatom bedeutet eine ganze Welt
schwingender Körperchen, und wenn wir imstande wären, die von diesen Körperchen
entwickelte Energie aufzufangen und für unser Zwecke zu verwenden, wäre
die neueste Entdeckung der Madame Curie von unabsehbarem Werte. Sie könnte
diese Atome in ihrer reinsten Form studieren und mit größerer Wahrscheinlichkeit
des Erfolges an die Lösung dieses Problems schreiten. Dieses ist ein großes
und kein leichtes. Das, was wir bisher über die Prozesse erfahren konnten, nach
denen die zwischen den einzelnen Atomen auf- und abschwingenden Energien
wirken und sich entfalten, weist darauf hin, daß diese Energien eigene Systeme
bilden, die durch äußere, auch noch so starke Wirkungen nicht zu beeinflussen sind.
In einem ungeheuren, ewig sausenden Spiele schwingen diese Körperchen auf und
ab und ihre Energie bleibt für uns verloren. Doch nicht ganz. Hie und da gelingt
es dem Forscher, Teile dieser Energien aufzufangen und sie für die Zwecke der
Menschen zu nutzen. Aber diese Resultate sind nur Zufallsresultate gewesen, die
uns immer überraschten; wir tappen noch ganz im Dunkeln. Bedenken wir aber,
daß diese Zufallsresultate die erstaunlichsten Wirkungen im medizinischen Felde
geliefert haben, so vermögen wir die Größe der Leistungen zu ahnen, die mit der
Lösung des vorgeführten Problems verknüpft sind. Und dieser Lösung dürfte die
neue Entdeckung der Madame Curie uns um einen Schritt näher gebracht haben.

An diese neue Entdeckung glaubt man wenigstens. Der Entdeckung des Poloniums
wurde seinerzeit der Glaube versagt. Der Grund liegt darin, daß die
radioaktiven Metalle zum Teil nichts anderes als Zwischenstufen — „Dissoziationsprodukte
" — anderer radioaktiver Metalle sind, das Radium selbst ist für eine
solche Dissoziationsstufe des Urans angesprochen worden. Zwischen dem Polonium
, dem Helium und dem Blei bestehen tatsächlich verwandtschaftliche Beziehungen
. Es wird damit fast eine Entwicklungstheorie im Reiche der Metalle
aufgestellt; diese merkwürdigen Stoffe leben und sterben und gehen ineinander
über. Die radioaktiven Metalle — das Iborium, Uran, Radium und Polonium —
befinden sich gleich lebenden Körpern in stetem Auf und Ab, sie atmen quasi mit
dem Weitall, sie mengen ihre Energie mit der Energie der Außenwelt, und wenn
ein leidender Mensch in diesen Energieaustausch gerät, äußert sich dieser an ihm
mit wunderbarer Kraft. Denn diese merkwürdigen Strahlungen sind es, in denen
die oben erwähnte Dissoziation der radioaktiven Metalle sich am auffallendsten
äußert. Mit einem Worte, die moderne Physik betrachtet nicht Stoffe und Elemente
, sondern Wirkungen und trifft, wie ein andermal ausgeführt werden soll, in


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