Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 227
(PDF, 170 MB)
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diesem Punkte mit der Energietheorie zusammen. Die Dissoziation der Atome
erfolgt nämlich nicht auf gleiche Art, sondern auf verschiedene Arten, und diese
Verschiedenheit kommt in der Ungleichheit der ausgesendeten Radiationen zum
Ausdruck. Diesen verschiedenen Radiationsarten entsprechen wiederum besondere
physikalische und chemische Eigenschaften, und so kann man das Dissoziationsstudium
bestimmen, in dem das gegebene Metall sich jeweilig befindet. Durch
Vergleichung dieser Daten sind wir instand gesetzt worden, für die verschiedenen
radioaktiven Körper ihre Lebensdauer zu bestimmen, wie den Punkt, in dem diese
Amphibien der Welt der Metalle in die gemeinen Metalle übergehen. Das Radiumatom
zum Beispiel, das sich ausgelebt hat, geht, wie die Physiker meinen, in das
Bleiatom über, wie das Thoriumatom nach Vollendung seines Lebenslaufes Seelenwanderung
durchmacht und sich in ein Wismutatom wandelt. Dem von Mme.
Curie zur Ehrung ihres Vaterlandes sogenannten Polonium ist überhaupt die Persönlichkeit
abgesprochen worden. Denn man fand, daß das siebente Dissoziationsstadium
des -Radiums, das sogenannte Radium F, Eigenschaften aufwies, die sich
mit den von der Forscherin auf theoretischem Wege für das Polonium festgestellten
Eigenschaften im allgemeinen deckten. Da dieselben Eigenschaften sich auch
in dem sogenannten Radiotellur vorfanden, wurden das Polonium wie das Radiotellur
einfach als Stufen des Radiums angesehen. Madame Curie selbst stellte im
Anfang dieses Jahres fest, daß das Poloniumteilchen, mit dem sie operierte, in
140 Tagen um 50 Prozent abgenommen hatte. Das heißt, das Poloniumstückchen
hatte in 140 Tagen durch Ausstrahlung seiner Seele die Hälfte seines Körpers
verloren.

Diese sogenannte Periode, in der die Individualität des Poloniums sich auslebt
, ist für die verschiedenen radioaktiven Körper nicht konstant und daher das geeignetste
Mittel zu ihrer Identifikation. Da finden wir stürmische Metalle, die rasch
dahintoben, und andere, die langsam atmen und langsam leben. Einige Sekunden beträgt
die Periode für die Thoriumemanation und 2000 Jahre für das Radium. Dem
Polonium wurde der Paß zum Eintritt ins Metallreich verweigert, weil seine Periode
sich mit der Periode des Radium F fast deckte. Auch sind zwischen dem
Polonium und dem Blei nahe7 Beziehungen zu entdecken; das ist plausibel, da das
Polonium ein vorgeschrittenes Stadium des Radiums bedeutet, das selbst mit dem
Blei verwandt ist.

So sehen wir, daß auch die starr und tot geglaubte Materie lebt, und Madame
Curie hat durch ihre letzten Entdeckungen beigetragen, weitere Fortschritte
unserer diesbezüglichen Kenntnisse zu ermöglichen. Von dem neugeschaffenen
Wiener Institute darf die Wissenschaft sich die Erfüllung der reichsten Hoffnungen
zur Erweiterung dieser Kenntnisse versprechen. (Wiener Fremdenblatt.)

Karina. Ein Abonnent unseres Blattes schreibt uns aus Rußland: In der
russischen Zeitung „Birschewije Wedomosti", No. 153 vom 2. Juli 1913 alten Styls,
ist Folgendes zu lesen:

„Großes Aufsehen erregte in der Umgegend von Kaluschin (Gouvernement
Warschau) folgender Vorfall:

Auf dem Wege zwischen Kaluschin und Nawominsk fiel ein Wagen, welcher
mit Ofenkacheln beladen war, um und erdrückte den Begleiter. Durch herbeigelaufene
Bauern wurde der Verunglückte unter der Last hervorgeholt. Und nun
beichtete der Sterbende den Anwesenden, daß er auf derselben Stelle, wo ihn
die Last des umstürzenden Wagens erdrückte, vor zwei Jahren einen Menschen
ermordet hatte. Er nannte noch die Mitschuldigen an dem Morde und verschied
dann."

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