Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 234
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
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kleinen Embryo, indem sie noch beifügte: »Du wirst jetzt anfangen
müssen, noch einmal für mich zu leiden.« Dieser Traum wiederholte
sich nach drei Tagen fast genau ebenso.

Eine Freundin meiner Frau sagte ihr damals, dieser Traum dürfte
wohl als eine persönliche Kundgebung des Kindes aufzufassen sein. Die
arme Mutter verharrte aber trotzdem in bezug auf dessen Rückkehr in
Ungläubigkeit, umso mehr, als sie kurz vorher (am 21. Nov. 1909) eine
Fehlgeburt und verschiedene Hämorrhagien durchgemacht hatte, so daß
sie sicher zu sein glaubte, nicht wieder schwanger zu werden.

Eines Tages, als meine Frau mir wieder verzweiflungsvoll vorjammerte
, ertönten plötzlich an der Salontür drei scharfe Klopftöne,
wie wenn jemand, der eintreten wollte, dreimal klopfte. Unsere drei
Jungen, die gerade im Zimmer waren und die Klopftöne ebenfalls hörten,
öffneten die Tür unter dem Ausruf: »Herein, Tante Caterina!« Aber
es kam niemand herein, und der Salon, in den die betreffende Tür
führte, erwies sich als dunkel und leer. Der Eindruck, den dies kleine
Erlebnis auf uns machte, war umso fühlbarer, als meine Frau sich damals
in einem Zustand tiefer Niedergeschlagenheit befand.x

Noch am Abend desselben Tages beschlossen wir eine mediumistisch-
typtologische Sitzung abzuhalten, was wir dann etwa drei Monate lang
methodisch fortsetzten. Es beteiligten sich dabei meine Frau, meine
Schwiegermutter, ich und manchmal unser ältester Junge. Von der
ersten Sitzung an hatten wir es hierbei mit zwei unsichtbaren Wesen zu
tun, von denen sich das eine als unsere Tochter Alexandrine und das
andere als eine meiner Schwestern ausgab, die vor langer Zeit im Alter
von 15 Jahren gestorben war und die jetzt, wie sie sagte, die Führerin
der kleinen Alexandrine geworden ist. Diese — unsere Alexandrine —
drückte sich dabei immer ebenso kindlich aus, wie sie sich bei Lebzeiten
ausgedrückt hatte, jene dagegen — meine verstorbene Schwester —
drückte sich stets korrekt und gebildet aus und nahm sehr häufig das
Wort, sei es, um einer Bemerkung unserer Kleinen, die man nicht immer
verstand, eine Erklärung beizufügen, sei es, um meiner Frau zuzureden,
sie möge doch den Aussagen des Kindes Glauben schenken.

In der ersten Sitzung sagte uns Alexandrine, sie sei es gewesen,
die ihrer Mutter im Traum erschienen sei, und die am Morgen von uns
gehörten Klopftöne seien von ihr hervorgerufen worden, um ihre Gegenwart
anzuzeigen, als eindringliches Mittel, um ihre Mutter zu trösten.
Sie fügte dann noch folgende Worte bei: »Liebes Mütterchen, weine
doch nicht mehr! Ich werde bald versuchen, durch Dich noch einmal
auf die Welt zu kommen. Noch vor Weihnachten werde ich bei Euch
sein.« Dann fuhr sie fort: »Lieber Papa, ich komme wieder! Liebe
Brüderlein, ich komme wieder! Großmutter, ich komme wieder! Sagt
es auch den andern Großeltern und der Tante Caterina, daß ich noch
vor Weihnachten wiederkomme.« — Ebenso sollte man es auch allen


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