Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 275
(PDF, 170 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0282
interessante Ausführungen den Schluß zulassen, daß das genannte Milcherzeugnis
wenigstens bis zur Zeit, da Metschnikoff seine Behauptung aufstellte, gerade bei
den Bulgaren nicht als ein Lebensverlängerungmittel in Betracht gekommen ist.
Der größte Teil der Bulgaren ist orthodox und der Glaube verbietet ihnen während
der kirchlichen Fastenzeit den Genuß jedes Tierproduktes. Die Bulgaren halten die
Fasten, welche im Jahre mehrer Monate dauern, streng ein, weswegen von einem
ständigen Yoghurtgenuß keine Rede sein kann, und die Landbevölkerung trinkt auch
sonst selten Yoghurt, der unter dem Namen „kiselo mlijeko" (saure Milch) bekannt
ist. Dagegen sind die Bulgaren besondere Verehrer des Knoblauchs, den sie
fast täglich bei jeder Mahlzeit in verhältnismäßig großen Mengen genießen. Er ist
ein Volksnahrungsmittel im wahren Sinne des Wortes, und allgemein beliebt ist die
„tscheschnakova tschorba" (Knoblauchsuppe), die aus gestoßenem Knoblauch, kaltem
Wasser, Essig, Paprika oder Pfeffer besteht, und zur Fastenzeit, selbst bei Verrichtung
der schwersten Feldarbeiten, die hauptsächlichste Speise bildet.

Dr. Gundrum hält nun den Knoblauch — im Gegensatze zum Yoghurt — als
ein Lebensverlängerungsmittel, weil er wegen seiner chemischen Beschaffenheit desinfizierend
auf den gesamten Darmtrakt wirkt und dessen Erkrankungen verhütet.
Dr. Gundrum schreibt es dem reichlichen Knoblauchgenuß zu, daß er während seiner
fünfjährigen ärztlichen Praxis in Bulgarien beinahe gar keine Darmerkrankungen
katarrhalischer und entzündlicher Form beobachtete und dyspeptische Erscheinungen
nur selten zu konstatieren in der Lage war. Diese günstigen Gesundheitsverhältnisse
sind in allen Schichten der Bevölkerung zu verzeichnen, und der Zusammenhang
zwischen dieser Tatsache und dem Knoblauchgenuß liegt um so näher, als der
Knoblauch in allen Kreisen mit Vorliebe verwendet wird. Wenn der Verdauungsakt
stets ohne Störung vor sich geht, so kann man erwarten, daß das Leben länger
erhalten wird, als wenn verschiedenartige Krankheiten die wichtigen Funktionen
des Darmes hindern. Diese dauerhafte Wirkung ruft häufiger Knoblauchgenuß hervor
, und Dr Gundrum meint, daß dies gewiß einleuchtender ist als die Erwartung,
daß — nach Metschnikoff — der einmalige Genuß von Yoghurt eine mehrwöchige
segensreiche Wirkung auf den Darmtrakt ausübe. Diese Annahme ist vielleicht
theoretisch richtig, und zwar nur unter der Voraussetzung, daß sich der Lacto-
bacillus bulgaricus stets stark regeneriert und die gesamte schädliche Bakterienflora
des Verdauungstraktes besiegt. Die Praxis jedoch hat bei den Bulgaren diese Annahme
nicht gerechtfertigt.

Der Knoblauch (Allium sativum) war schon in uralter Zeit bekannt. Die
Israeliten aßen ihn in Ägypten und die Ägypter betrachteten ihn als Leckerbissen.
Als Volksheilmittel wird er noch heute demjenigen gegeben, welcher von giftigen
Schlangen gebissen wurde. Mit Honig zu einer Salbe vermengt, heilt er, Blutunter-
laufungen, Husten, mit Weihrauch zerrieben, lindert er Zahnschmerzen usw. Celsus
betrachtet den Knoblauch als ein scharf wirkendes, Wärme erzeugendes und den
Stoffwechsel beförderndes Mittel. All dies deutet auf eine besondere Wirksamkeit
des Knoblauchs hin, dessen chemische Zusammensetzung die günstigen Meinung^
über dieses populäre Mittel nur bestätigt. Dr. Gundrum empfiehlt daher den Knoblauch
als vorzügliches Genuß- und Lebensverlängerungsmittel, wenn er auch dem
Yoghurt keineswegs die Eigenschaften eines gut schmeckenden, angenehmen Nahrungsmittels
abspricht.

Radioaktive Heilapparate. Der durch seine interessanten Arbeiten in verschiedenen
Zeitschriften bestens bekannte Schriftsteller Karl Heise in Birmens-
dorf-Zürich schreibt:

Für solche, denen es besonders daran liegt, die oft seltsamen und der Menschheit
heute noch ganz oder teilweise verschleierten Naturkräfte in ihrem wahren
Wesen zu erkennen, bietet der Ottingersche radioaktive Strahlapparat eine an-


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