Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 280
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0287
— 280 .—

gegen den Biß von Giftschlangen geschützt oder der Beseitigung einer Krankheit
sicher, wenn sie den Kehlkopf der Daboia (Vipera russellii), einer der gefährlichsten
Ottern, als Amulett umgehängt tragen. In seiner „Materia medica of the
Hindus" erwähnt Dutt ein Präparat aus Brillenschlangengift als Heilmittel gegen
Schlangenbiß und heftiges Fieber. Die siamesischen Ärzte verwenden gegen Schlangenbiß
folgendes Rezept: „Ein Stück vom Kinnbacken eines Wildschweines, ein
Stück vom Kinnbacken eines Hausschweines, ein Stück von einem Pfauenknochen,
der Schwanz von einem Fisch und den Kopf einer Giftschlange." Die Hottentotten
pressen gefangenen Giftschlangen das Gift aus den Drüsen und trinken es, um so
gegen die Folgen eines Giftschlangenbisses in Zukunft gesichert zu sein. Nach
Fräser und auch nach Dr. Knobel machen sich die Eingeborenen von Namaqualand,
Bushmanland, Damaraland und Kalakari gegen Giftbisse immun, indem sie gefangenen
Giftschlangen die Giftdrüsen herausschneiden und sich deren Inhalt in den Mund
pressen. Die Vatnas von Mozambique impfen sich zu diesem Zwecke Schlangengift
ein. Bei Eingeborenen Brasiliens gilt das Fett der Schauerklapperschlange
(Crotalus horridus) als unfehlbares Mitte;l gegen Rheumatismus. Sie sehen auch
in der Rassel der Schlange ein Heilmittel für mancherlei Krankheiten.

Das Gift verschiedener Giftschlangen findet aber noch eine andere Verwendung
. Schon von den alten Skythen heißt es, daß die Spitzen ihrer Pfeile mit
Viperngift, dem sie vorher Menschenblut beimischten, bestrichen waren. Die
Buschmänner Afrikas wissen die großen Arten der Otterngattung Bitis geschickt
einzufangen, sie fest auf den Boden zu drücken und ihnen den Kopf abzuschneiden.
Dann pressen sie die Giftdrüsen aus, vermengen die1 Giftflüssigkeit mit dem
Klebesaft einer Wolfsmilchpflanze und tragen das Gift auf ihre Pfeilspitzen auf.
In ähnlicher Weise vergiften die indischen Tigerjäger von Chota Nabpur ihre
Pfeile mit dem Gifte der Cobra.

Daß aber Giftschlangen auch gegessen werden, in die Küche wandern, würde
man wohl am allerwenigsten glauben. Schon im südlichen Frankreich und in
Italien werden Vipern von armen Leuten gegessen. In Amerika werden Klapperschlangen
von den eingeborenen Indianern verzehrt. Einem Reisenden in Amerika
wurde ein als Delikatesse geltendes Gericht, „Musical Jack", vorgesetzt, das aus
Klapperschlangen bereitet wird und dem Geschmacke nach an Hühnerfleisch gemahnen
soll. Die Eingeborenen von Tahiti, von Neu-Guinea und den Molukken essen
die sehr giftigen Seeschlangen der Art Hydrus platurus. Ebenso wird von den Eingeborenen
der betreffenden Gebiete das Fleisch der australischen Schwarzotter
(Acanthophis antareticus), der südostasiatischen Königshutschlange. (Naja bungarus)
und des brasilianischen Buschmeisters (Lachesis mutus) gerne gegessen.

Astralkörper eines Lebenden oder unbewußte Projektion seines eigenen
Abbildes durch Gedankenkotizentration? Aus Bayreuth wird uns berichtet: In
dem Städtchen, wo wir früher wohnten, kauften wir uns ein Haus, in dem es furchtbar
„spuken" sollte. Mein Mann glaubte absolut nicht an derlei Sachen, wurde
aber von diesem Vorurteil bald gründlich kuriert. Denn es „spukte" wirklich gehörig
in dem neuerworbenen Haus. Unter anderem sah ich sehr häufig aus einem
Zimmer des Erdgeschosses, wo damals und auch schon seit Jahren vorher ein
Notariat untergebracht war, einen Bauern mit kurzen Lederhosen, blauer, kurzer
Tuchjacke und kleinem Hut herauskommen, immer tief in Gedanken versunken, ohne
meiner irgendwie zu achten. Ich dachte natürlich, daß dieses. Phantom, welches
oft vor meinen Augen wieder verschwand, nur der Astralkörper eines Verstorbenen
sein könne. Nie werde ich deshalb jenen Sonntagnachmittag vergessen, als ich, ins
Wohnzimmer tretend, nun denselben Bauern leibhaftig bei meinem Manne sitzen
sah, nur hatte er jetzt lange Hosen an. Bald sollte ich des Rätsels Lösung finden.
Der arme Bauer hatte auf Veranlassung des Notars etwas zu Ungunsten seiner
Mutter verkauft, kam aber erst nachher zur Einsicht, als die Sache bereits ver-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0287