Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 287
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
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Vom Büchertisch.

287 —

Alle hier genannten Bücher sind durch die Sortimentsabteilung
der Verlagsbuchhandlung von Max
::: Altmann in Leipzig zu beziehen. :::

Schneider, D. Wilh., weil. Bischof von Paderborn. Der neuere Geisterglaube. Tatsachen
, Täuschungen, Theorien. 3. Auflage. Bearbeitet von Dr. Franz Walter,
o. ö. Prof. der Theologie an der Universität München. 610 S. 10 Mk. Paderborn
, Schöningh, 1913.

Das Werk verhält sich — wie die ganze katholische (und orthodox-protestantische
Literatur — trotz Anerkennung der Existenz einiger (aber ^natürlich weniger)
noch „unerklärter" Phänomene gegenüber dem ganzen Komplex der spiritistischen
Erscheiungen ziemlich ablehnend. Wohl auch wieder vor allem aus dem Grunde,
weil die in der Theologie nun einmal gebräuchlich gewordene Schulauffassung des
Begriffes „Wunder" bedroht erscheint. Und das genügt für ängstliche und engherzige
Kreise, um sofort auf der ganzen Linie gegen das unheilvolle „Neue" Front
zu machen.

So bringt denn auch dieses Werk, das in weitgehendem Maße die einschlägige
deutsche Literatur berücksichtigt, hingegen die reiche; französische und englische
Literatur nur in sehr geringem Maße heranzieht, für die auf dem Gebiet des
Okkultismus orientierten Leser nichts Neues an Material, nichts Neues an Kritik
und nicht einen Gedanken, der etwa ein neues Licht auf die Tatsachen hätte
werfen können, was bei eingehendem Studium der mittelalterlichen Theologen doch
hätte unbedingt der Fall sein müssen.

Lediglich für katholisch-kirchenkorrekte, gebildetete, auf diesem Gebiet unbelesene
Kreise kann das Werk dienlich sein und auch für diese Kreise — wenn
die Leser nicht sehr oberflächlich sind — nur zu einer ersten Einführung in das
breits sehr umfangreiche Material. E.

Heinrich Lhotzky. Vom Ich und Du, Gedanken über Liebe, Sinnlichkeit
und Sittlic e i t. Verlag von J. Engelhorns Nachfolger,
Stuttgart 1913. Geb. Mk. 2,—.

Heinrich Lhotzky ist unter denen, die an der geistigen Vertiefung und Gesundung
ihrer Mitmenschen arbeiten, eine der sympathischsten Erscheinungen, und
es ist kein Zufall, daß seine Schriften in so außerordentlich starker Weise verbreitet
sind. Sein ganzes literarisches Schaffen spiegelt in höchstem Maß eine im Goethe-
schen Sinne harmonische Persönlichkeit wieder, und daraus erklärt sich auch die
befriedigende, befreiende Wirkung seiner Schriften: hinter dem Wort steht der
Mensch. Ein prachtvoller Mensch fürwahr, aufrecht und knorrig gewachsen, gesund
bis ins Mark, von ebensolcher Kraft des Geistes wie Reinheit der Gesinnung.
Wenn Lhotzky spricht, so ist uns oft, als würden Gedanken, die wir selbst —
traumlos und verschwommen — gedacht, uns laut in einer wunderbar klaren,
lebenerfüllten Form „vorgedacht".

Das vorliegende Buch behandelt in mustergültig lichtvoller Darstellung eines
der wichtigsten Probleme — man könnte es beinahe das menschliche Urproblem
nennen — das Verhältnis von Liebe, Sinnlichkeit und Sittlichkeit
.

Bei der großen Unklarheit, die hierüber in den meisten Köpfen herrscht, kann
ein Büchlein wie dieses nur Gutes stiften, und wir möchten manchem Fanatiker wie
auch manchem Gedankenlosen beiderlei Geschlechts, ja jedem ernsten Menschen
wünschen, daß er sich von Lhotzky ein Stück Wegs geleiten läßt. Er wird es
nur mit innerster Bereicherung tun.


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