Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 339
(PDF, 170 MB)
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passend waren. Dann hatte ich wochenlang den Genuß eines herrlichen Kunst-
pfeifens. Täglich wurde ich mehrereimale gefragt, ob man mir ein Lied vortragen
dürfe. Es waren herrliche Melodien, die nur ein Künstler auf diese Weise hervorbringen
konnte, und erheischten namentlich die hohen Töne solch anstrengende
Atembewegungen, daß ich deren Wirkung deutlich vernahm. Ich habe die Lieder
alle aufgezeichnet. Es verschwanden öfter Gegenstände, die meist dem Mädchen
gehörten, und wenn ich sagte: „Ich will wissen, daß die Sachen wiederkommen,4'
flogen sie meist bald darauf ins Zimmer. Dem Mädchen wurden in einer kalten
Nacht die Decken und Kissen vom Lager fortgenommen, ohne daß sie es bemerkte;
erst als sie aufstand, merkte sie den Grund, warum sie es die Nacht so kalt gehabt,
und um den Ofen herum, der in unserm Zimme,r stand, lagen noch Federn aus dem
Kopfkissen. (Ich mußte Gründe halber das Mädchen dicht an meinem Zimmer
schlafen lassen, so daß ich genau von allem unterrichtet war.)

Eine Zeitlang flog jeden Morgen ein Schreiben ins Zimmer, und zu den
Schriftstücken war mein Papier benützt oder dieselben waren auf Bildern,, z. B.
ein flüchtiger Hirsch, ein Sarkophag und dergl., geschrieben und war der Inhalt
des Schreibens den Darstellungen entsprechend, jemand, der um mich gekämpft
hatte, aber durch einen andern überwunden worden war. Das Mädchen hat eine einfache
Dorfschule durchgemacht und besitzt eine sehr mangelhafte Schreibweise; im
Sprechen drückt sie sich jedoch besser aus als manches andere Mädchen ihres
Bildungsgrades. Sie ist ein stilles Mädchen, stets für sich und ich hatte stets
Mühe, sie Sonntags zum Ausgehen zu bewegen.

Von den Herren, die ihr die Bestellungen für mich abgaben, sagte sie, daß dieselben
nur wenig Deutsch sprächen, so daß sie stets Schwierigkeit hatte, dieselben
zu verstehen. Sie seien meist Mohammedaner gewesen — jedenfalls Ausländer.

Seit einem Jahr ist das Mädchen nicht mehr bei mir und ich habe in der Zeit
nur noch einige Briefe und Karten durch die Post erhalten.

In den Briefen und Karten werde ich mit einem andern Vornamen angeredet,
wie man mir überhaupt sagen ließ, daß ich nicht meinen richtigen Namen trüge.
Seit ungefähr einem halben Jahr habe ich nichts mehr gehört, noch erhalten.

H. S.

■_______

Hamburg, den 16. Okt. 1913, Papendamm 24 II r.
Sehr geehrter Herr!
Hiermit möchte ich folgende Mitteilung machen, die Sie vielleicht im „Zentralblatt
für Okkultismus" veröffentlichen könnten:

Etwa 3—4 Wochen vor dem tragischen Unglücksfall des Dr„ Diesel, der so
großes Aufsehen erregt hat, war ich in Bremen, um einigen interessanten Ausführungen
der Ihnen bekannten Frau von Heyman zu folgen.

Bei der Unterhaltung tat die Dame unter anderem folgenden Ausspruch:
„Ingenieur Diesel wird ertrinken.4' Obschon ich damals das Eintreffen des Ereignisses
stark bezweifelte und diesen Zweifel auch später noch brieflich meinem
Bruder gegenüber ausdrückte, etwa mit den Worten: Die Sache scheint doch nicht
ihre Richtigkeit zu haben, denn Dr. Diesel lebt immer noch, muß ich eingestehen,
daß die Meldung des Unglücksfalles in den Zeitungen auf mich einen großen Eindruck
gemacht hat. — Schon vorher wurden mir verschiedene Fälle mitgeteilt, bei
denen die Vorhersagungen Frau von Heymans wörtlich eingetroffen sind. Die
Sehergabe der Frau v. Heyman dürfte durch die vorstehende Mitteilung eine
erneute Bestätigung erfahren, der Ausspruch geschah in Gegenwart von noch zwei
Herren. Wir notierten ihn uns, sodaß ein Versehen ausgeschlossen ist.

Hochachtungsvoll

Heinrich Schultz.

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