Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 344
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0351
344 -

Werk selbst zu lesen und zu studieren. Damit aber diese beiläufig orientiert sind,
welche Probleme Dr. Steiner darin behandelt, lassen wir die Inhaltsangabe hier
folgen:

„Vorbemerkungen zur vierten Auflage. — Vorbemerkungen zur ersten Auflage
. — Charakter der Qeheimwissensehaft. — Wesen der Menschheit. — Schlaf
und Tod. — Die Weltentwicklung und der Mensch. — Die Erkenntnis der höheren
Welt (Von der Einweihung oder Initiation). — Gegenwart und Zukunft der Welt
und Menschheitsentwicklung. — Einzelnheiten aus dem Gebiete der Geheimwissenschaft
. — Der Ätherleib des Menschen. — Die astralische Welt. — Vom Leben
des Menschen nach dem Tode. — Der Lebenslauf des Menschen. — Die höheren
Gebiete der geistigen Welt1. — Die Wesensglieder des Menschen. — Der Traumzustand
. — Zur Erlangung übersinnlicher Erkenntnisse. — Beobachtung besonderer
Ereignisse und Wesen der Geisteswelt. — Einige Bemerkungen. z. z.

The Hidden Church of the Holy Graal, its legends and symbolism. By A. W a i t e,
London and New York, Rebman Limited. Geb. 15 Sh.

Die vergleichende Mythenforschung hat uns gelehrt, daß wir in der Gralsage
nicht eine originale Schöpfung der christlichen Dichtung des Mittelalters zu
sehen haben, sondern daß in der Graldichtung eine Verschmelzung heimischer Sagen
und Märchen mit der christlichen Legende stattgefunden hat. Zuletzt (1910)
hat auch unser hochgeschätzter Professor v. Schroeder gezeigt, daß der reich
ausgesponnene, unendlich mannigfach variierte Sagenkreis vom heiligen Gral eine
Fülle von Sagen und Legenden des verschiedensten Ursprungs in sich aufgenommen
hat, einem mächtigen Strome vergleichbar, dessen Wasser von mehreren anderen
Strömen gespeist wird; und er hat schließlich überzeugend nachgewiesen, daß die
altarische Sage, der Mythus der arischen Vorzeit, als der wichtigste Strom
anzusehen ist. Waites jüngst erschienenes Buch ist eine umfassende Darstellung
alles dessen, was über den Gral bekannt ist. Damit hat Waite die Gralliiteratur
um ein Werk bereichert, das schon vom bibliographischen Standpunkte einen hervorragenden
Platz in der Bibliothek eines jeden Literarhistorikers verdient. Überall
zeigt es den Stempel selbständiger Quellenforschung, niemals baut der Verfasser
aus den Meinungen anderer über diese Quellen etwas auf. Niemand sollte daher
das Buch ungelesen lassen, der sich mit den Sagen und Dichtungen beschäftigt, mit
denen das Mysterium des Grals umwoben ist. Man kann das Ergebnis, zu dem
Waite kommt, etwa zusammenfassen: Die Graldichtung ist in ihrem Kern ein
Symbol für ein Mysterium der Menschenseele: die Einweihung. Damit erscheint
der Gral in einem ganz neuen Lichte. Wohl wird diese Auffassung auf manchen
Widerstand stoßen, der aber nur auf einem Vorurteil beruht: der ungeheure Unfug
und Mißbrauch, der heute von allerlei „okkulten" Gesellschaften und Konventikeln mit
den Worten „Mysterien" und „Einweihung" getrieben wird, hat zur Folge gehabt,
daß sich im Bewußtsein unserer Zeit ein gewisses Vorurteil gegen diese Dinge
festgewurzelt hat. Waites 3uch hat keinen Anteil daran. Man lasse daher einmal
dieses Vorurteil beiseite und folge den Ausführungen Waites. Man wird dann erkennen
, daß seine Beweisführung zwingend ist. Ich möchte nicht schließen, ohne auf
zwei Werke zu verweisen, die mir geeignet scheinen, ein Verständnis dessen anzubahnen
, wo Waite hinaus will. Es sind die psychologischen Werke „Die Mannigfaltigkeit
der religiösen Erfahrung" von Professor William James (Leipzig 1907), und
„Cosmic Consciousness. A study in the evolution of the human mind" von Dr. R.
M. Bücke (Philadelphia 1905). W. Wky.

Verantwortlicher Schriftleiter: D. Georgievitz-Weitzer, Graz, Maigasse 27. Verantwortlich für
Deutschland: Max Altmann, Leipzig, Frommann-Str. 5. Druck von Ernst Klöppel in Quedlinburg


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0351