Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 382
(PDF, 170 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0389
— 382 —

Freunde der Verstorbenen haben der Behörde Anzeige erstattet, daß eine Gesundbeterin
, unter deren Einfluß die Künstlerin während der letzten Monate
ihres Lebens gestanden hatte, die Verschlimmerung im Befinden der Schauspielerin
und ihren raschen Tod verschuldet habe.

Die Künstlerin litt seit Jahren an der Zuckerkrankheit. Es gelang schließlich
den ärztlichen Bemühungen und sorgfältiger Diät, das Leiden auf ein Minimum
zu reduzieren, und Frau Butze fühlte sich gerade im vergangenen Sommer so
.wohl und gesund, wie lange nicht. Im Hochsommer dieses Jahres machte sie nun
durch die Vermittlung einer ihr nahestehenden Person die Bekanntschaft einer
Gesundbeterin. Ein Verwandter, von Frau Butze war angeblich durch
diese von seinem Leiden geheilt worden, das er sich durch einen Sturz zugezogen
hatte. Die Künstlerin, die sehr fromm war und ohnehin etwas zu religiösem
Überschwange neigte, geriet vollständig unter den Einfluß der Gesundbeterin, in
deren ausschließlicher Gesellschaft sie sich seit dieser Zeit befand.

Auf den Rat der Gesundbeterin hin vernachlässigte sie ihre; Diät und befolgte
die ärztlichen Ratschläge nicht mehr. Die Folge war eine starke Zunahme der
Krankheit. Die langjährige Hausdame der Künstlerin wollte der* Hausarzt darauf
aufmerksam machen, durfte es aber auf das ausdrückliche Verbot der Künstlerin
nicht tun, die so fest an die Heilkraft der Gesundbeterin glaubte, daß sie auf
die Vorstellungen ihrer Freunde immer wieder erklärte, sie brauche keine Diät
einzuhalten, sie wisse ganz genau, was sie tue, und sie könne nicht krank werden.

Letzthin fühlte sich die Künstlerin so elend, daß sie ihre Mitwirkung an
der abendlichen Vorstellung absagen wollte. Da überredete die Gesundbeterin sie
dennoch ins Theater zu fahren, denn ein intelligenter Mensch könne sich nicht
krank fühlen. So fuhr die Schauspielerin ins Theater. Während der Vorstellung
erlitt sie einen Ohnmachtsanfall, der ihre Überführung in das Krankenhaus
notwendig machte, wo sie nicht mehr zur Besinnung kam. Aber selbst
dort versuchte die Gesundbeterin noch zu Frau Butze zu kommen, wurde aber
auf Anordnung des Arztes nicht mehr zugelassen.

Wie die „National-Ztg." schreibt, hat Frau Nuscha Butze nicht nur mit einer
Gesundbeterin, sondern mit den Mitgliedern der englischen Gesellschaft „Christian
Science" zu tun gehabt. Sie lernte diese dadurch kennen, daß ein Neffe von
ihr, ein Offizier, auf einem Schiffe einen Unfall erlitten hatte und in ihrem Hause
zur Pflege war. Da die Heilung nur langsam fortschritt und der Offizier für
seine militärische Karriere fürchtete, zog Frau Butze auf seinen Wunsch die
„Christian Science" zu Rate und kam derart in tägliche Berührung mit Gesundbetern
. Diese verstanden es, auch Frau Butze voll zu gewinnen, und diese
vertraute ihnen die Behandlung ihrer Krankheit an. Die Gesundbeter verfuhren
dabei in der unsinnigsten Weise und entzogen Frau Butze die notwendigen
Stärkungsmittel Der Hausarzt der Künstlerin beabsichtigt, gegen die Gesundbeter-
Gesellschaft mit einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft vorzugehen.

Gedankenphotographie in Japan. Aus Tokio (Japan) kommt die Nachricht,,
daß Professor Tomokichi Fukarai von der dortigen kaiserlichen Universität
ein Buch, betitelt „Hellsehen und Gedankenphotographie" herausgegeben
hat, welches Werk sicherlich auch für die europäische Wissenschaft von
Bedeutung sein dürfte. Wir behalten uns vor, über dieses Buch noch des weiteren
zu berichten, wollen daher heute nur kurz erwähnen, daß sich die Experimente
des Prof. Fukarai auf ungefähr vier Jahre erstreckten und daß er diese des
öfteren in Gegenwart von Zeugen — darunter die Professoren K a k e h i,
I n o u y e und Goto — vollführte. Als bestes Medium wirkte Frau Takahashi.
Wie dabei gearbeitet wurde und was für Resultate erreicht wurden, wird am


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