Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 385
(PDF, 170 MB)
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Kaisesr-Wilhelmskanal kommt man nicht hinein, da ist man auf dem Posten.
3. An der östlichen Grenze hatten die Russen einen Vorstoß gemacht, aber diese
Eile soll ihnen verhängnisvoll werden. 4. Soll Schlesien Wichtiges zukommen,
dieses hat aber durch die betr. Kriegsperiode viel Hunger und Elend durchzumachen
. 5. Soll dem Königreich Sachsen großes Lob zukommen, da es auf
dem Posten sein wird. 6. Für Italien in Oberitalien eine schwere Niederlage
durch Frankreich und 7. Franzosen in der Rheinpfalz und westlich von Frankfurt
a. M, —

Die folgenden Angaben habe ich durch weitere Sitzungen erhalten: Sehr
üble Einflüsse auf mich, es, war ein Wogen hin und her, ich wurde körperlich
sehr beeinträchtigt, habe dabei fast alle Farben gewechselt. Dann wieder ein
Getümmel und ein Sausen, als ob Krieg sei, Europa muß erst Atem holen. —
Für die kaiserliche Familie will sich eine kritische Zeit einstellen, und zwar mehr
vom November 1913 bis Februar 1914. — Sonst aber noch seit ungefähr Jahresfrist
Truppenbewegungen, Kriegsmaterial und ein Abschiednehmen. In Träumen
habe ich dies besonders deutlich gesehen. Zum Schluß sah ich noch eine große,
graue Wolke nach Russisch-Polen zu, welche wohl auf Krieg oder Revolution
deutet (Erhebung zum Königreich.)

Charlottenburg. Ernst M. Büttner.

Okkultes aus Ganghofers Leben. Über Farbenhören wurden wir in der
Mai-Nummer des vorigen Zentralblatt-Jahrganges in interessanter Weise, unterrichtet
. Unter den Zeugen dieser merkwürdigen Erscheinung wurde auch Ludwig
Ganghofer genannt und ein kurzer Hinweis aus seinem „Lebenslauf
eines Optimisten" angeführt. Ein guter Zufall verschaffte uns kürzlich den Genuß
dieses prächtigen Buches, aus dem wir (Bd. I., Buch der Kindheit, S. 308) die
ganze Beschreibung, die gerade in ihrer Ausführlichkeit interessieren wird, hier
folgen lassen:

„Da überkamen mich traumhafte, seltsam wogende Stimmungen, die ich
nicht schildern kann. Und wenn. Herr Kerler auf der Orgel mit wechselnden
Tonarten phantasierte, bekam ^öft plötzlich die ganze Kirche vor mejinen Augen
eine intensive, einheitliche Farbe; alles erschien mir rot oder ährengelb oder in
prachtvollem Blau. Das dauerte immer nur wenige Sekunden und verschwamm
dann wider. Meistens sah ich nur eine einzige Farbe, und wenn sie zerflossen
war, blieb alles so, wie es in Wirklichkeit war. Doch manchmal — wenn die
Tonart,. während ich eine Farbe sah, mit raschem Übergang wechselte — verwandelte
sich diese Farbe ebenso rasch in eine andere, die noch stärker leuchtete
. Das war immer so namenlos schön, daß mir ein süßer Schauer durch Herz
und Sinne rieselte. — Dieses Farbenschauen meiner Augen, bei tiefer Wirkung
für Musik, verstärkte sich noch in späteren Jahren. Irgendwelche Gesetzmäßigkeit
in dieser Erscheinung hab' ich bisher nicht konstatieren können. Aber es
gibt ein paar musikalische We^rke, bei denen ich stets die gleiche Farbe sehe.
Wenn ich, Wagners „Rheingold" höre, kommt immer ein Augenblick, in dem das
ganze Bild der Bühne für mehrere Sekunden von einem brennenden Goldgelb
Überflossen wird. Und spiele ich mit meinen Kindern das erste Trio van Haydn,
so erscheint mir das Notenblatt gegeri Ende des ersten Satzes in einem matten
Rotviolett, das sich, wenn wir ohne Unterbrechung gleich das Adagio Cantabile
beginnen, in ein tiefes Stahlblau verwandelt. Im Allegro non troppo der C-moll-
Symphoni'Von Brahms, die ich bis jetzt drei- oder viermal hörte, sah ich jedesmal
das gleiche Scharlachrot — und einmal sah ich in dieser Farbe eine weite
Himmelsferne mit langgestreckten, in Scharlach brennenden Wolkenzügen, über
die eine hohe, in tieferes Rot gekleidete Frauengestalt wie schwebend dahinglitt.


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