Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 478
(PDF, 170 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0485
»Alles ist eitel!« Dieses Wort, das inmitten des mit erlesener Wahl
um ihn versammelten Weltglanzes einer der Weisesten auf dem Throne
als der Hoheprediger gesprochen, scheint es nicht alle Zauberworte des
Könnens und des Wissens, der Macht und der Kunst, sämtlicher
Freude, der innersten so gut wie der auf der Oberfläche spielenden,
restlos zu verschlingen? So tut auch die troische Seherin der Tragödie
den finsteren Spruch, daß Menschenlose selbst im Glück ein Schatten
sind und im Ungemach, wie die Schrift vom feuchten Schwämme, ausgelöscht
werden.«*)

Vergaßen wir denn aber ganz an die Aufklärung und Hilfe uns zu
wenden, die uns in der verjüngten alten Wissenschaft, zu deren Wächtern
wir uns berufen glauben, verliehen ist? Sind wir denn nicht Okkultisten?
Die supranormale Psychologie des Okkultismus, sollte denn
sie nicht über die Wesensbedeutung des Ich uns Belehrungen erteilen können*
die ein für allemal die bittere Anklage entkräftet und unserer Einsicht
das Ich herstellt in der unangreifbar sicheren Geltung seiner das All
beherrschenden ewigen Kräfte ? Der arme Okkultismus und gar Spiritismus!
Die Gegner finden ihn ja so jämmerlich und uns so armselig, wenn wir ihm
für Philosophie und die Schätzung des Transzendentalen den geringsten
Wert zusprechen! Die intellektuellen Kundgebungen finden sie durchweg
albern, den Ansprüchen an das Geistreiche, die sie stellen, nicht
entsprechend? Wenn diese Botschaften aber das nach Menschenermessen
Geistreichste aussprächen, würden sie fraglos, da sie nichts enthielten
, was schließlich Menschenwitz nicht auch vermöchte, die Achtung
unserer Gegner sich dennoch nicht erringen. Daß hauptsächlich der
Wert dieser Ansprüche durch die Zeugenschaften, die sie ablegen, in
ganz anderer Richtung liegt, ist auf das klarste entgegengehalten worden
und kann nur von denen übergangen werden, die den guten Willen
des Begreifens nicht besitzen. Für die Schätzung der verborgenen
Kräfte der Menschenseele vergönnt diese Psychologie des Supranormalen
in der Tat die wunderbarsten Ausblicke. Sie offenbart uns Mächte des
Fühlens, Wollens, Denkens, die über unseren Körper und dessen gewohnte
mechanischen Wirkungsweisen hinausreichen von der Nähe bis
in unbegrenzbare Fernen. Ein Fernfühlen nicht allein von Personen,
sondern auch von Stoffen und Dingen, zu denen das Auge, wie der
Röntgenstrahl, durch die Materie hindurch den Weg findet und die das
Gefühl der dafür veranlagten Medien noch in der Erdentiefe entdeckt,
erschließt sich uns da; aber auch ein Fernwirken im Räume, dessen
Gegenstände durch unsichtbare Emanationen unseres Körpers in Tonschwingungen
und dann auch in Bewegungen nach jeder Richtung geraten
. Ja, es tut sich das rätselhafte Vermögen auf, das sichtbar und

*) Aeschyl. Agam. 1275 ff.


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