Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 487
(PDF, 170 MB)
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Der Vorgang ist in beiden Fällen derselbe. Die mechanischen und
physikalschen Wirkungen der Elektronen und ätherischen Emanationen auf
den Rhythmus im Innern des Organismus haben chemische Veränderungen
im Gefolge, welche physiologische Prozesse hervorrufen, wodurch
die Lebensbedingungen der Bazillen bestimmt werden, von deren Existenz
das physische und psychische Wohl und Wehe des Menschen abhängig ist.

Zweck aller Therapeutik ist Gesundheit, ob dieser Zweck gesetzmäßig
oder gesetzwidrig*) erreicht wird, bleibt sich den Beteiligten
gleich. Nun erschöpft aber die materia medica, so wie sie zurzeit im
allgemeinen vom Schularzt ausgeübt wird, noch keineswegs das Problem
der Therapeutik, denn es ist nicht bloß eine physische und physiologische
Proposition, sondern hat auch eine p s y c h i o -
logische Seite, welche gewöhnlich ganz übersehen oder sehr
unterschätzt wird. Daher die verhältnismäßig geringen Resultate. Erst
wenn wir das fundamentale Prinzip erkannt haben, welches der ganzen
Therapeutik zu Grunde liegt; erst wenn wir imstande sind, die Gesetze
zu bestimmen, welche zu einem Verständnis der Heilprozesse führen, ist
das Problem gelöst. Dazu ist aber die Kenntnis des ganzen Menschen,
des sichtbaren und des unsichtbaren, notwendig; und wir
werden es der Entdeckung des Radiums und seiner Emanationen zu
verdanken haben, wenn sich das Interesse der Gelehrtenwelt im allgemeinen
und der Mediziner im speziellen langsam aber sicher mehr
und mehr okkulten Theorien zuwendet, wenn die V- und N-Strahlen
(Blondelot, Charpentier) die menschliche Atmosphäre oder Aura (Dr. Kilner,
Dr. O. Donneil), der Fluidal- und Astralkörper (Aksakow, de Rochas,
Durville) einer eingehenderen Untersuchung gewürdigt und andere okkulte
Tatsachen, welche zurzeit als Lug und Trug, als Aberglaube, Täuschung
oder als phantastische Mutmaßungen gelten, über kurz oder lang zur

*) Dies bedarf einer kleinen ergänzenden Erklärung. Wenn unter »gesetzwidrig
« nur verstanden wird, daß die betreffende Heilmethode den bisher bekannten
Naturgesetzen zuwider läuft, so wird mit solcher Oesetzwidrigkeit jeder Okkultist
einverstanden sein, denn in Wahrheit kann solch eine Heilung doch vollkommen gesetzmäßig
verlaufen, nur waren uns die dabei in Wirkung kommenden Naturgesetze
unbekannt (okkult!); es ist diese »Oesetzwidrigkeit« daher nur eine s ch e i n b a r e ,
nicht eine wirkliche zu nennen. Wenn mau aber in der Heilkunst den Grundsatz aufstellen
wollte, auch mit wahrhaftig gesetzwidrigen Mitteln den Patienten »um
jedenPreis« zu heilen, dann würde dies mitunter entsetzliche Folgen zeitigen.
Gesetzwidrig vom höheren Standpunkt ist jede Heilmethode, die dem Patienten
oder anderen Menschen Schaden bringt. Würde man also eine Therapeutik
mit solchen »gesetzwidrigen Mitteln« freigeben oder gutheißen, so würden wir
es bald erleben, daß neben dem »Segen« der Impfung, Serum und Salvarsantherapie
auch andere verwerfliche Methoden in Schwung kämen. Man würde sich nicht scheuen,
um z. B. das Leben eines Millionärs zu retten, andere Menschen zu vampyrisieren oder
ihnen eine gesunde Niere abzukaufen und sie dem reichen Patienten einzusetzen.
Das wäre schwarze Magie! (Der Schriftleiter.)


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