Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 492
(PDF, 170 MB)
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in ihnen die Vorstellung der Möglichkeit der Fortdauer nach dem
körperlichen Tode zu erwecken durch Hinweis auf die geheimnisvollen
Phänomene etc.

E. Bozzano sagt, daß, so kühn diese Hypothese erscheint und
so selten auch die mit ihr korrespondierenden Fälle sind, doch Fälle
existieren, welche beweisen, daß die mediumistischen Personalitäten (ob
Unterbewußtsein oder fremde ist gleichgültig) unter gewissen Umständen
wirklich den Lauf der menschlichen Handlungen beeinflussen können;
wohl verstanden nicht in normaler und allgemeiner Weise, sondern lediglich
in Fällen, in welchen sie über Sensitive verfügen, die telepathischen
oder mediumistischen Einflüssen zugänglich sind.

Endlich ist noch eine Hypothese (7.) zu erwähnen: Die zukünftigen
Geschehnisse sind durch unvorhergesehene Zufälle verursacht; sie sind
weder vorher bestimmt, noch werden sie durch unterbewußte Fähigkeiten
erfahren, sondern sie sind einzig höheren geistigen Wesen zugänglich,
welche die Gabe haben, sie teleplastisch den Lebenden zu übermitteln.
Diese Wesen bedienen sich hierzu jüngst des inkarnierterGe ister.
Nun, Fred Myers sagt selbst: »Wenn es eine transzendentale Welt
gibt, dann muß auch ein Sehen der Vergangenheit und der Zukunft
existieren, das viel ausgedehnter als unser empirisches ist; und wir
selbst müssen in gewissen Grenzen an dieser Art der Anschauung teilnehmen
, sei es direkt, in unserer Eigenschaft als Bewohner in der transzendentalen
Welt, oder indirekt, indem wir Eingebungen und Botschaften
von Spirit-Wesen empfangen, die von einem die Tätigkeit des Geistes
schwächenden Organismus befreit sind.......«

Dies also sind die hauptsächlichsten Hypothesen, welche man bis
heute zur Erklärung der Phänomene der »Vorhersage« etc. aufgestellt
hat. Ihre Analyse bestätigt die Richtigkeit des Wortes Dali Owens, daß
die Erfahrung lehrt, daß in der Metapsychik die anscheinend identischen
Phänomene oftmals ihren Ursprung verschiedenen Ursachen
verdanken. Sieht man von der erstgenannten Hypothese, als allen Tatsachen
widersprechend, ab und betrachtet die auf Reinkarnation oder
Präexistenz basierenden Hypothesen als eine einzige, dann sieht man, daß
sie alle zusammen ein harmonisches Ganze bilden. Keine kann für sich
allein die Tatsachen erklären, man kann aber keine ausschließen, ohne
nicht auch die anderen ins Wanken zu bringen, man muß sie alle heranziehen
und sie der Reihe nach benützen. Uebrigens bittet unser Autor
den Leser, dem manches gewagt erscheinen wird, sein Urteil auszusetzen
bis zum Schlüsse, in dem nach Klassifikation der Phänomene nochmals
darauf zurückzukommen sein wird. Was diese Klassifikation
betrifft, so ist sie von Ernst Bozzano selbst aufgestellt unter
neuen Gesichtspunkten, demzufolge sie völlig den älteren Zusammenstellungen
von Mrs. Sidgwick und Myers entgegengesetzt ist.
Mrs. Sidgwick hat die Klassifikation vorgenommen nach der subjek-


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