Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 497
(PDF, 170 MB)
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weiteren Studien verwendet werden soll. Eine vor einiger Zeit von Moskau
aus nach dem Ferghanagebiete aufgebrochene wissenschaftliche Expedition, die angeblich
ausgezogen ist, um Radiumfundorte zu erforschen, bringt man mit den dortigen
Metallfunden in enge Verbindung. Mit Radium hat der rätselhafte Stoff aber
nichts gemeinsam. Man hat aber bereits Anzeichen dafür, daß ihm bedeutende
heilkräftige Wirkungen eigen sind. Natürlich müssen Versuche in dieser Richtung
sehr vorsichtig betrieben werden, weil die Behandlung unter Umständen sehr gefährlich
sein kann. Besonders auffällig erscheint der Gewichtsverlust bei allen Gegenständen
, die mit dem Stoff in Berührung kommen. Russische wissenschaftliche
Kreise nehmen an, daß man hier wieder vor einer ungeheuerlichen Überraschung,
vielleicht vor einer noch größeren steht, wie sie die Entdeckung des Radiums
brachte. Ferghana, die Fundstätte dieses geheimnisvollen Stoffes, liegt in Russisch-
Zentralasien und ist bekannt als Fundort für Uranerze, ist also sehr radiumhaltig.
Ob der geheimnisvolle Stoff irgendwie mit dem Radium zusammenhängt, wird wohl
die wissenschaftliche Untersuchung feststellen, wie sie auch die geheimnisvollen
Meldungen auf ihre Richtigkeit hin prüfen wird.

Der Kriegs- und Totenvogel. Wie die „Grazer Tagespost" vom 20. Dezember
1913 berichtete, wurden in St. Lambrecht (Obersteiermark) gegen 30 Stück
Seidenschwänze (Bombicilla garrula nach Blasius Hanf, oder x\mpelius
garrula nach Linne benannt) auf ihrem Zuge nach dem Süden beobachtet. Eine
Woche später tauchten Meldungen auf, daß auch in anderen Teilen Steiermarks
dieser seltene, aus dem höheren Norden Europas stammende Zugvogel scharenweis
gesichtet wurde. Von naturwissenschaftlicher Seite nimmt man an, daß dieser
Vogel nur dann über den Winter in südlichere Gegenden auswandert, wenn es ihm
in seiner Heimat an Nahrung gebricht. Das Volk sieht aber in seinem Erscheinen das
Vorzeichen des Krieges oder der Teuerung. Deshalb heißt er im Volksmund der
„Kriegs- und Totenvogel". Er erschien in Steiermark in großen Mengen im Dezember
1847 und im Januar und Februar 1848, eben auch in St. Lambrecht in Obersteiermark
. Das Jahr 1848 rechtfertigte dann die Anschauungen der Landleute, denn
1848 und 1849 waren blutige Jahre für Österreich. Dieser Vogel wurde aber auch
weiters im Februar 1866, im Januar 1872 und im Dezember 1907 hier gesehen. Immer
kamen dann schwere Zeiten für Osterreich, spätestens innerhalb Jahresfrist danach.
1866 war das bekannte Kriegsjahr, 1873 der Krach an der Wiener Börse und 1908
begann die Annexionskrise (wiegen Bosnien und Herzegowina). Dieser ominöse
Vogel ist von der Größe eines Stares und die Hauptfarbe seines seidenartigen Gefieders
ist weinrotgrau; Kehle, Brust und Schwanz sind schwarz, die Schwungfedern
sind mit zinnoberroten Anhängseln versehen und die Federn des Scheitels bilden
einen Federbusch. Er ist äußerst gefräßig und braucht zu seiner Nahrung große
Mengen von Wacholder und Ebereschebeeren. Im Sommer frißt er auch Käfer, Raupen
usw. Im Fliegen ist er sehr geschickt, weniger im Laufen, weshalb er selten
auf den Boden kommt. Seine Stimme übt er in einem feinen Triller, in welchem der
Laut „S" durchklingt; aber seiner Schönheit halber wird er auch im Zimmer gehalten
. Nach hiesigen mediumistischen Mitteilungen hätten wir in Österreich im
Juni Thronwechsel und danach, Ende August oder Anfang September 1914, Krieg
zu erwarten. Dieser Krieg soll sich ins Jahr 1915 hinüberziehen, und dies wäre der
lange vorhergesagte Weltkrieg. Jedenfalls wäre es nur zu wünschen, daß der
„Kriegs- und Totenvogel" diesmal seinen Namen nicht bewahrheitet. Auch veröffentlichen
wir solche Dinge nicht, um Angst und Schrecken zu verbreiten, sondern
nur um unsere Leser von allen merkwürdigen Dingen am Laufenden zu erhalten.
Bisher ist ja auch das Jahr 1913 (das allerdings, astrologisch erst am 22. März 1914
endet) viel glücklicher verlaufen, als wir auf Grund der Prophezeiungen hoffen durften
. Dies gibt uns den Mut, zu glauben, daß trotz aller unleugbar kriegerischen Tendenzen
doch noch die Friedenspartei in Europa die Oberhand behält.


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