Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 536
(PDF, 170 MB)
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logie« (»Fremdwissenschaft«) wenn auch nicht gerade »abenteuerliche«,
so doch außerordentlich wichtige und lehrreiche Entdeckungen zu Tage
fördern.

Also wie gesagt: absolut unmöglich wäre es ja schließlich nicht,
daß die staunenswerten Erfolge des Frl. v. B. doch, mindestens zu einem
Teil, auf Telepathie, bezw. auf unbewußter Telepathie beruhen würden.
Freilich würde sich hierbei die weitere Frage ergeben, warum denn dann,
außer den auf die verpackten Gegenstände bezüglichen, nicht auch andere
Vorstellungen und Oedanken auf Frl. v. B. übertragen wurden.
Hierauf wäre zu entgegnen, daß Frl. v. B. ihre erwartungsvolle Aufmerksamkeit
eben nur auf solche Vorstellungen und Gedanken gerichtet
hatte, die den Inhalt der Kästchen, Päckchen usw, betrafen. — Trotz all
diesem wird man v. Wasielewsky auf Grund seiner Ausführungen und
wenigstens hinsichtlich der meisten von ihm geschilderten einzelnen erfolgreichen
Versuche (die hier natürlich nicht alle mitgeteilt werden konnten
) dennoch zuzustimmen geneigt sein, wenn er die Erfolge des Frl.
v.B. eben erst recht nicht auf Telepathie zurückführt. Dabei wäre aber
die Entscheidung über das oben angeführte Experiment mit Morphium,
das auch v. Wasielewsky als vielleicht doch durch Telepathie erklärbar
bezeichnet hat, jedenfalls als unentschieden zu betrachten.

Meinerseits fühle ich mich übrigens gedrängt, an dieser Stelle auf
zwei der durch v. Wasielewsky über Telepathie gemachten Bemerkungen
einige Gegenbemerkungen einzuschalten. Doch unter Hinweis auf die
einschlägigen Ausführungen meiner Monographie »Die Telepathie« (Max
Altmann, Leipzig), sowie meines in diesem Blatte (in den Heften 5—12
des VI. Jahrg.) erschienenen Aufsatzes »Zur Theorie und Praxis der
Telepathie.« — Zunächst ist seitens v. Wasielewskys unter Berufung auf
den angesehenen englischen Physiker Prof. Sir O. Lodge erklärt worden
, daß die absichtliche, bewußte telepathische Aktion in erheblicher
Weise anstrengend und angreifend sei. So allgemein kann ich dieser
Behauptung auf Grund meiner eigenen zahlreichen Beobachtungen und
Erfahrungen, die ich während mehr als 20 Jahren gemacht habe, nicht
zustimmen. Bei entsprechender Beanlagung, bei erforderlicher praktischer
Kenntnis über das zu befolgende Verhalten und Vorgehen, sowie nach
entsprechender Trainierung und bei geeigneter Disposition ist die absichtliche
, bewußte telepathische Aktion, wenn sie nicht mehrere Stunden
hindurch ununterbrochen ausgeübt wird, durchaus nicht besonders anstrengend
und angreifend.*) Ist dies doch auch bei der unbewußten

*) Man denke hier auch daran, wie leicht oft künstlerische Leistungen einzelner
genialer, talentierter, geschulter und gut disponierter Künstler, z. B. Virtuosen oder
Komponisten, vor sich gehen. So wird über Mozart berichtet, daß dieser häufig,
während er eine seiner herrlichen Kornpositionen niederschrieb, gleichzeitig im Geiste
schon an einem andern Meisterwerk arbeitete. Überhaupt bieten die Leistungen gerade
Mozarts in psychologischer und okkultistischer Richtung manch interessanten Punkt.


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