Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 625
(PDF, 170 MB)
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Zentralblatt für Okkultismus.

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zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften.

Schriftleiter: D. Georgievitz-Weitzer.

Erscheint Mitte jedes Monats. Abonnementspreis für Deutschland und Oesterreich-Ungarn

jährlich Mk. 8,—, für das Ausland Mk. 10,—.

Manuskripte und Zuschriften sind zu richten an den
Schriftleiter, D. Georgievitz-Weitzer in Graz,

Maigasse 27.

Zuschriften ohne beigelegte Retourmarke werden nach

Möglichkeit im Briefkasten beantwortet.
Die Schriftleitung ist nur für die von ihr unterzeichneten
Artikel verantwortlich. Die einzelnen Verfasser
haben die in ihren Arbeiten niedergelegten Ansichten
selbst zu vertreten.

Falls am Ende eines Jahrganges keine ausdrückliche
Abbestellung erfolgt, gilt das Abonnement
als für den nächsten Jahrgang stillschweigend verlängert
.

Inseratpreis: Mk. 0,30 für die einspaltige Zeile.

Alle Geldsendungen sind an die Verlagsbuchhandlung
von Max Altmann in Leipzig zu richten.

VII. Jahrgang.

Juni 1914.

12. Heft.

Nachdruck aller Originalartikel verboten.

Praktischer Okkultismus auf dem Lande.

Von G. W. Surya.

Dass die ländliche Bevölkerung, und unter dieser speziell die Gebirgsbewohner
, der Natur und Mystik näher stehen als der tausendfach
abgelenkte, ruhelose und abgehetzte Städter, ist eine altbekannte Tatsache.
Nachstehend will ich nur kurz mitteilen, was ich gelegentlich meines
letzten Sommeraufenthaltes in Steiermark in Pichl a. d. Enns (am Fuße
des Dachsteines) im Jahre 1912 von dortigen Bewohnern und Kennern
des Volkes erfahren habe. Zuerst machte ich die Bekanntschaft zweier
Bauersleute, die noch fest davon überzeugt sind, daß astrologische
Regeln dem Landmann "Von Nutzen sein können, falls er sie beachtet.
Heu darf z. B. weder in den Fischen noch im Skorpion gemäht werden,
D. h. der Mond darf nicht in diesen Zeichen stehen, sonst fressen die
Tiere das Heu äusserst ungerne, es soll für die Tiere einen unangenehmen
Geschmack haben. Oder: der Auftrieb der Tiere auf die Alm darf gleichfalls
nicht im Krebs, Skorpion oder in den Fischen stattfinden. Steht
der Mond in diesen Zeichen, oder auch im Zeichen des Wassermanns,
so wird sich das Vieh zuviel im Wasser aufhalten, gerne über Grenzbäche
laufen, zuviel trinken und dadurch mager werden. Ebenso gibt es bestimmte
Regeln für die günstigste Aussaatszeit von allerlei Pflanzen,
Aber alle diese erprobten Regeln sind nur mehr den alten Bauern
bekannt! Die jungen Bauersieute sind zu sehr aufgeklärt und lachen
darüber. Ob sie aber besser zu wirtschaften verstehen, sei dahingestellt
. Auch weiß kein junger Bauer mehr, weshalb im Kalender der
Lauf des Mondes durch die Tierkreiszeichen angegeben ist.

Daß die alten Bauern auch bei allerlei Erkrankungen des Viehs
oft besser und rascher helfen können als irgend ein Tierarzt, ist bekannt.
So z. B. erzählte mir ein grösserer Gutsbesitzer in Pichl, der einen

Zentralblatt für Okkultismus. VII. Jahrg. 45

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