Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 647
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0654
Der interessanten Beispiel-Sammlung Bozzanos entnehme ich folgenden
Fall:

Eine mit Fred. Myers befreundete Dame schrieb diesem am 3. Juni 1890:
»Ich befand mich in der Nacht des 21. Mai 1890 in F. (England). Da
meine kleine Tochter bei mir schlief, hatte ich im Zimmer eine Nachtlampe
brennen. Dieselbe stand auf einem hölzernen Konsol und hatte
stets funktioniert. Es war ungefähr 1 h 3/4 morgens, als ich plötzlich
durch eine Stimme, die mich rief, geweckt wurde. Es handelte sich
nicht um einen Eindruck, sondern es war eine natürliche, ganz deutliche
Stimme, die an mein Ohr drang, als ich mich im Bette aufsetzte. Mein
Erstaunen war um so größer, als ich mich mit einer Abkürzung meines
Namens rufen hörte, die niemand in England anwendete. Ich hatte diesen
Kosenamen seit langem nicht mehr vernommen.

Eine halbe Minute später fing der Lampenschirm Feuer, das Oel
entzündete sich und setzte die hölzerne Konsole in Brand. Wenn ich
nicht sofort aufgesprungen wäre, das Feuer zu löschen, hätte es die
Täfelung der Wand ergriffen. So war es hohe Zeit und ich verdanke
dies jenem, der mich geweckt hat.« (Proceedings, Vol. XI.)

Hier, fügt Sig. Bozzano bei, scheint es nicht möglich, das Phänomen
der Premonition unterbewußten Wahrnehmungen zuzuschreiben, denn
als die Stimme sich hören ließ und die Dame weckte, existierte die
Gefahr noch yicht; der Perzipiag (die Dame) fand nichts Ungewöhnliches,
obwohl 'er aufmerksam geworden war.

Ein anderes Beispiel: Dr. Vaschide und Dr. Pieron erzählen in
einem Artikel der »Revue des Revues« (16. Juni 1901) unter dem Titel:
»Ueber den prophetischen Wert des Traumes« folgende Geschichte:

Die Prinzessin Corrti sah eines Nachts im Traume ein Zimmeyhres
Palais, das einzustürzen drohte. Es war das Schlafzimmer ihrer Kjnder,
welche in der Gefahr schwebten, verschüttet zu werden. Das furchtbare
Bild machte der Dame das Blut erstarren und entsetzte sie derart, daß
sie aufwachte. Sie rief nun einige Dienerinnen, die in der Nähe schliefen,
und befahl ihnen, sogleich die Kinder zu holen. Als diese ihr die Sache
ausreden wollten, wiederholte sie den Befehl. Die Frauen gingen, kamen
aber mit dem Bescheid, daß die Prinzen ruhig schliefen und daß es
grausam wäre, ihre Ruhe zu stören. Nun verlangte die Prinzessin ihren
Schlafrock, und da sie nicht mehr zu beruhigen war, holte man die Kinder.
Dieselben waren kaum im Zimmer ihrer Mutter, als ihr Schlafzimmer
einstürzte. M. Cesar de Vesme, der den Fall in seinem Journal »Revue d'
Etudes Psychiques« erwähnte, fügt bei: Man wird sogleich bemerken,
daß es sich hier nicht um das Zimmer der Träumerin handelte, sondern
um jenes der Kinder, ein Zimmer, das ziemlich entfernt liegen mußte.
So konnte die Prinzessin auch keine Anzeichen des kommenden Einsturzes
bemerkt haben. Nun müßte man annehmen, daß die Prinzessin
Conti zwar bemerkt hatte, daß das Zimmer dem Einsturz drohte, daß


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