Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 664
(PDF, 170 MB)
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Das Ich. Anklage und Rettung.

Eine Lehre der Mystik über Natur und Seele von Dr. Walter Bormann.

(Fortsetzung.)

Geht nun hieraus in reichster Weise hervor, eine wie entscheidende
Macht das Ich des Menschen mit seiner Einheit und außerdem die einheitliche
Gefühlswelt dieses Ich für das Gewinnen auch der unbegrenzten
Vielheiten unseres denkenden Erkennens in ihren Einheiten ausmacht, so
ist es nicht minder belehrend und gerade für die mächtig dabei einwirkende
Einheit unseres Ich die beste Bestätigung, daß bei der Einheitsvorstellung
irgend eines Dinges oder auch Wesens niemals die gesamte
Fülle der übrigens für unsere Erfahrung ja gar niemals abgeschlossenen
Eigenschaften des betreffenden Dinges oder Wesens uns vorschweben
kann, wie wir das schon im ersten Teile bei der Erörterung über die
Bedeutung der Sprache bemerkten. Vielmehr verschaffen wir uns diese
Vorstellungseinheit hauptsächlich mit dem vom Gesichtssinne vorgestellten
Bilde eines Objektes unter Bezugnahme auf diese oder jene vereinzelten
Eigenschaften desselben. Nehmen wir eines der beweglichsten
Dinge als Beispiel: das Wasser. Das Wasser rinnt, ist hell, durchsichtig
, glitzert, spritzt, ist elastisch, schlägt Wellen, rauscht, zischt und
erzeugt bei seiner Bewegungsleichtigkeit die verschiedensten Tonweisen,
befeuchtet, dringt ein und zerweicht, ist ein trefflicher Wärmeleiter, friert
zu Eis, gerät bei Hitze in siedendes Wallen, es reinigt, nimmt fremde
Bestandteile in sich auf und führt sie mit sich, es erquickt, belebt Pflanze,
Tier und Mensch, es ertränkt, verwüstet als Hochflut die Erde, ist ein Elektrizitätsleiter
, wird aufgesaugt von Luft und Wärme usw. usw. Beim
Vorstellungsbegriffe des Wassers denken wir aber zumeist bloß an den
Anblick des feuchten Naturelementes, vielleicht besonders zusammen
mit den einzelnen Eindrücken des Rauschens oder Kühlens, oder wir
haben die einzelnen Eigenschaften im Sinne, die uns gerade angehen.
Nehmen wir nun jenen Begriff, der unter allen uns bekannten sicherlich
die größte Menge von Verschiedenheiten uns erkennen läßt, den Begriff:
Mensch. Welche weitum sich erstreckende Möglichkeit von Verhältnissen
des Menschen wiederum zum Menschen und dann zur ganzen
Schöpfung in allen ihren Teilen ergibt sich da sowohl in den Fähigkeiten
des Körpers bei seinen zahllosen Verrichtungen und Lagen in
Ruhe und Arbeit, als noch mehr in den Anlagen des Geistes und in dem,
wozu der Mensch bei seinem Handeln überhaupt fähig ist! Trotz solcher
Unendlichkeit der Vorstellungen, welche die Eigenschaften und Fähigkeiten
des Menschen in uns wecken, stellen wir den Begriff der Einheit
nirgends fester und unbedingter auf als eben beim Menschen kraft des
Ichbewußtseins, das wir in uns selber besitzen und auf jedes Menschenbild
übertragen, wovon wir dann, wie erwähnt, dazu fortschreiten, in den
übrigen Gebilden der Natur die Einheit zu suchen. Was aber das Wasser,
was der Mensch an sich selber und unmittelbar als Einheit sei, wissen


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