Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 51
(PDF, 145 MB)
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Frau, das geht mir sehr nahe, denn ich rüste gerade dazu!" . . . Sein Tod im fernen
Westen ist bald darauf bekannt geworden.

Bemerkenswert ist auch, daß Mme. de Jhebes, wie sie im „Je sais tout"
weiter erzählt, Sympathien für eine Person empfinden muß, um unbehindert in deren
Lebenslinien forschen zu können. Überdies muß es still sein, das Wetter ruhig und
sie selbst völlig gesund. Trifft das nicht zu, so versagt ihre Kunst und wird
„execrable", wie sie selbst es nennt. Die Hand, in der sie studiert, muß ihr völlig
hingegeben sein und darf ihr in keinem Nerv Widerstand leisten. Am hellsten fühlt
sie bei ihren Landsleuten und Schwestern, bei den Französinnen. Schon dreimal
ist Mrne. de Thebes an Königshöfe zitiert worden, um das Schicksal zu künden.
Einer dieser Fälle, in dem die schwer geprüfte Mutter eines Kaisersohnes sie um
Aufschluß über die Zukunft ihres Kindes bat, ist seinerzeit viel besprochen worden.
Originell ist der Kultus, den die Prophetin mit dem Symbol des Elefanten treibt,
den sie in Paris als Glücksbringer modern gemacht hat.

Sir Hubert Herkomer und der Monat März. Am letzten Tage des
Monats März ist Hubert v. Herkomer gestorben, in einem Monat, der dem
Meister verhaßt war, ohne daß er sich eigentlich Rechenschaft darüber zu geben
vermochte. Aber er war der festen Überzeugung, daß der Monat März ein U n -
g 1 ü c k s m o n a t für ihn sei, daß er im Monat März sterben werde. Herkomer
war im allgemeinen nicht abergläubisch, aber im besonderen hatte er gewisse tiefeingewurzelte
Vorurteile gegen Tage, Monate, Orte und Personen. In der Katharinenvorstadt
in Landsberg am Lech steht das seiner Mutter geweihte Landhaus, einfach
im Bau, im Stil eines guten bayrischen Landsitzes, aber reich, sehr reich an
Schätzen. Herkomer wollte diesen Besitz auch nach seinem Tode erhalten wissen
und hatte die Absicht, ihn der Stadt Landsberg mit allem zum Geschenk zu machen.
Herkomer hing aus Pietät für seine verstorbenen Eltern an seiner Heimat Landsberg
. Er kam, so oft ihm sein Broterwerb in England, wie er lächelnd seine
Beschäftigung nannte, freie Zeit ließ, gern nach Landsberg und lebte da als Bayer.
Als Herkomer im vorigen Jahre in Landsberg weilte, überfiel ihn starke Atemnot.
Nach einem Anfall meinte er, wehmütig lächelnd, er hätte eigentlich keine Einrede
dagegen, wenn er in der deutschen Heimat sterben würde. Als er im vorigen
Jahre von Landsberg abreiste, durchschritt er das ganze Haus und besah sich
jeden Winkel und jedes Bild. Er wollte Abschied nehmen. „Schwerlich komme ich
nächstes Jahr," meinte er, „und wenn ich komme, dann komme ich erst nach dem
Monat März — wenn ich ihn überlebe." In den letzten Stunden des Monats März
starb Herkomer,

Damit bestätigt sich wieder die oft beobachtete Tatsache, daß für gewisse
Menschen gewisse Zeiten (Monate oder Tage) eine große Rolle in ihrem Lebenslauf
spielen. So z. B. berichtet auch der bekannte Schriftsteller Karl May in seinem
Buche „Mein Leben und Streben", daß für ihn die Weihnachtszeit immer eine
höchst fatale Zeit war.

Wilhelm Schwaner vollendete am 10. November 1913 sein 50. Lebensjahr. Obwohl
seine Gemeinde mindestens 20 000 Seelen zählt, ist er doch im deutschen Lande
und im deutschen Volke längst nicht seiner Bedeutung nach bekannt und gewürdigt
worden. Ein Führer aus dem Waldecker Uplande, aus den Bergen Hermanns des
Cheruskers, ist er seit nahezu zwei Jahrzehnten dem deutschen Volke ein Herold
gewesen, der in seinem „Volkserzieher", in der „Germanenbibel" und im „Upland"
deutsche Art im Denken und Fühlen und im Tun wecken und erhalten will, der ein

Erneuerer, ein Wegbereiter zur deutschen Wiedergeburt zu sein all sein Leben

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