Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 58
(PDF, 145 MB)
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aber einmal zu dieser Erkenntnis gelangt, so tauchen unabweisbar
zwei Fragen auf; einmal die: Welche Bedeutung mögen die traurigen
Ereignisse haben, sollen sie als notwendige Folge innerer Verhältnisse
(also als Strafe) aufgefaßt werden oder als Warnung zur rechtzeitigen
Aenderung in der Politik, in der inneren oder äußeren oder
in beiden — oder ist die Wende notwendig, um von einer Bahn abzulenken
, worauf trotz aller augenscheinlichen Vorteile doch das Heil
des Landes nicht zu erringen ist? Solche Fragen kommen dem, der
die großen Ereignisse in der Volks- und Weltgeschichte nicht als
Spiel des Zufalls, sondern als die weisen Winke einer weit über der
menschlichen stehenden Intelligenz ansehen muß.

Dann aber fragt man auch weiter: Ist denn eine so wichtige und
einschneidende Veränderung nicht vorherzusehen gewesen, ist sie nicht
in irgend welchen okkulten Verhältnissen angedeutet und durch geeignete
Methoden ihr gesetzmäßiger, notwendiger Eintritt darzulegen?

Diese Gedanken beschäftigten mich unabweisbar, sobald sich
die erste Erregung über das weltgeschichtlich einflußreiche Unglück
gelegt hatte; und da es vielen unsrer Leser auch so gehen wird, gebe
ich im folgenden kurz das vorläufige Ergebnis meiner Untersuchungen.

Zunächst ist es doch sehr seltsam und bemerkenswert, daß die
französische Seherin Madame de Thebes schon 1912 in ihrem
Kalender auf das Jahr 1913 inbezug auf das österreichische Kaiserhaus
sagte: „Der Fürst, der auf den Thron wartet,
wird nicht herrschen, und an seiner Stelle wird
ein Jüngling, der gegenwärtig nicht daran denkt,
zur Regierung gelange n.4i Und ein Jahr später bemerkt
sie für 1914 hierzu: „W a s das vor einem Jahre vorausgesagte
Drama im Kaiserhause anbetrifft, so
wird es sich ereignen, niemand vermag das
Schicksal aufzuhalte n." Hatte sie also zuerst nur auf das
Ereignis in ruhigen Worten hingewiesen, so spricht sie, näher dem
Ziele, mit voller Deutlichkeit von dem unabwendbaren Drama, das
ja nun wirklich zum Schrecken der zivilisierten Welt stattgefunden hat.

Am meisten aber wird der etwas eingeweihte Leser die Zahlenmystik
und die Astrologie befragen; denn da sind objektive Prüfungsmethoden
möglich, man braucht sich nicht auf Hellsehen, Intuition
oder sonstige mediumistische Fähigkeiten zu verlassen, sondern kann
verstandesmäßig die Gesetze aufspüren, nach denen sich alles abwickelt
. Darum habe ich, eingedenk einer früheren Studie (Zentralblatt
f. Okk. II. Jahrg. S. 23 ff.) das Jahr 1914 für Oesterreich immer
mit Spannung erwartet. Freilich war mir schon immer der Zusammenhang
dieser Zahl mit dem greisen Kaiser als ganz besonders eng erschienen
— ich will heute nicht näher darauf eingehen, zu gelegener
Zeit wird es noch geschehen —, aber sobald ich, von 1914 rückwärts


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