Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 81
(PDF, 145 MB)
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vollzieht sich alles und jedes durchaus nach harmonischer Gesetzmäßigkeit
. Mit dem fortschreitenden Alter des Kindes bedient sich
die Empfindungsseele des Kindeskörpers mehr und mehr als eines
Werkzeuges zu ihrer Offenbarung, urn mit der Außenwelt eine immei
umfassendere Verbindung einzugehen. Nun gibt es eine Anzahl Menschen
, die sich in völkischer Verblendung wer weiß wie reinrassig
und unverfälscht dünken, weil sie Blondhaar und Blauaugen haben.
Aber diese einseitigen Rassentheoretiker haben wahrscheinlich noch
gar nie tief in ihre eigenen Augen geblickt. Der bekannte Augendiagnostiker
Peter Johannes Thiel sagt nämlich: „Ich habe
noch kein Auge ohne Fremdfärbung gesehen, also noch keinen Körper
ohne Fremdstoffe . . ."*); und Dr. Harald Graevell van Joste-
noode, der in Rassenfragen auch ein Urteil hat und der der Heraufzüchtung
zum ethischen Ariertum das Wort redet, hält es für ganz
ausgeschlossen, daß es heutigen Tages noch reine Germanen (ohne
fremden Einschlag) gibt. So bezeichnet er auch Goethe und V o 1 -
taire als Mischlinge, wie er auch den Ausspruch tut: „Die Alldeutschen
haben unrecht, die Gleichung Deutsch = arisch aufzustellen.
Viele Deutsche (fährt Graevell fort) sind körperlich und moralisch
Nichtarier."**) In den „Neuen Lotusblüten" (1913) weist Graevell als
Beleg für die rassische Zersetzung der Deutschen darauf hin, daß die
Germanen mit unarischen Eingeborenen des alten Europa in erheblichem
Maße Ehen eingingen, und daß sich gegenwärtig sehr viele
nichtarische Eingeborene aus Europens Urzeiten in der germanischen
Rasse wieder verkörpern und bereits wieder verkörpert haben. Die
unzähligen „turanischen Typen44 in allen deutschen Landen"**)
sprechen übrigens Bände für alle jene, die sich nicht selber einen
Schleier vor die Augen binden. Arisch-asisch, d. h. „dem Göttlichen
ebenbildlich44, unverfälscht und rein und darum blauäugig ist der
Mensch eben nur in den allerfrühesten Kindheitsstadien, solange das

*) „Die Augendiagnose nach Pastor Felke'4, S. 29.
**) „Die arische Bewegung eine ethische Bewegung", S. 17 u. 23. — Vgl. auch :
Graevell, „Aryavarta" S. 75: Die Norddeutschen haben 70% arischen und 30%
fremdrassigen Bluteinschlag.

***) Im Septemberheft 1913 der „Politisch-anthropologischen Revue" (Steglitz-
Berlin) spricht Dr. Hans Philipp auf S. 318 davon, „daß wir in unseren Ländern
keine nicht-indogermanischen Rassen haben". Das ist ganz gewiß nicht richtig;
denn bevor die Ariogermanen Mitteleuropa überhaupt nur besiedeln konnten, war
Europa-Atlantis von „turanischen" Rassen besetzt. Aus den Atlantiern kristallisierten
sich die Arier ja erst heraus. Ein Großteil Arier zog dann nach Indien,
Persien, Aegypten, Chaldäa usw., wo sie sich überall seßhaft machten und die
gewaltigen arischen Kulturen schufen. Die übrigen Ariogermanen blieben auf ihrer
Scholle haften und bildeten die „Sassen" (die Seßhaften) oder Sachsen. Im Verlaufe
der Jahrtausende haben sich diese „Sassen" dann sehr viel mit den Ureinwohnern
Europas (den Turano-Atlantiern) vermischt. — Was Dr. Philipp in der
„Revue" sonst über die Arier sagt, verdient indessen in der Hauptsache unsere
Beachtung.


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