Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 115
(PDF, 145 MB)
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genußsüchtig als das französische. Zweifellos hat es in sich aber mehr
moralische Kraft als das französische, und wenn uns der schnelle Aufschwung
auch etwas verwöhnt hat, so hat er uns doch noch nicht
entnervt, im Gegenteil, es ist eine Lust zu sehen, wie ehrlich die
Freude an tüchtiger Arbeit bei uns ist, wie sich auf allen Gebieten seit
Jahren ein opferfreudiges Ringen um hohe Ideale bemerkbar macht;
und die Entfesselung des Krieges hat in ungeahnter Weise eine Auferstehung
deutscher Kraft und Hoheit möglich gemacht, sodaß einen
beinahe heilige Schauer überkommen angesichts solchen Beweises von
gesundem Leben. In gewissem Sinne kann ja dabei die Pariser Prophetin
recht haben; das deutsche Volk erlebt jetzt eine Demütigung,
eine Erniedrigung, aber nicht vor dem welschen oder dem tatarischen
Feinde oder vor dem verwelschten abtrünnigen Stammesbruder, sondern
vor dem Herrn und Lenker der Völker, erlebt eine Demütigung
in der Erkenntnis, daß wir eitlen Götzen dienten und dabei des uns
einzig würdigen Gottesdienstes vergaßen, daß wir ein gut Teil unsrer
Kraft an Nichtigkeiten verschwendeten und darüber die notwendige
Kultur unsrer Art im Dienste der Höherentwicklung aller etwas vernachlässigten
. Solche Selbstdemütigung in Selbstbesinnung ist aber
nicht, wie irnsre Feinde wünschen, uns zum Schaden, sie muß als ein
großer Segen gepriesen werden, und dankbar können wir schon die
ersten Früchte dieser Segnung ernten, nachdem erst drei Wochen seit
dem Beginne des Krieges verflossen sind!

Merkwürdig, seltsam ist in diesem Zusammenhang der Hinweis
der Mdme. de Theben, daß sich Oesterreich auf Kosten
P etersburgs glänzend entfalten solle; denn in
P etersburg ist alles verurteil t! Gegen Oesterreich besteht
ja in Frankreich nicht der Haß und Neid, wie er gegen Deutschland
genährt wird, auch waren damals die Beziehungen Frankreichs
zu Rußland noch nicht so eng wie jetzt. Der Blick der Seherin war
also in diesen Beziehungen noch nicht so durch nationale Wünsche und
Rücksichten getrübt, das Urteil infolgedessen gerechter und sicherer.
Dürfen wir aber nicht hoffen, daß uns das gleiche Glück beschieden
ist wie unserin Bundesgenossen? Oesterreichs Aussichten sind ja
schon heute günstig, nachdem Polen befreit ist und das deutsch-österreichische
Vorgehen unterstützt; aber auch unsre deutschen Truppen
haben in der kurzen Zeit schon solche bedeutende Erfolge errungen,
daß wir der Zukunft, wenn auch ja nicht übermütig, so doch getrost
entgegensehen dürfen!

Da lohnt es auch, einer Vision zu gedenken, die in engstem Zusammenhange
mit dem gegenwärtigen Kriege steht. Sie stammt
schon aus dem Jahre 1904 etwa und wurde, wenn ich mich nicht
täusche, von dem S o in n a in b u 1 e n (in Mühlhausen in E.), der mit
dem Apotheker H. W a g n e r arbeitete, wahrgenommen, von Wagner
aber mitgeteilt. Darnach sollten fremde Truppen in Mühl»

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