Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 127
(PDF, 145 MB)
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„Es ist da ein Grundstein vorhanden, auf welchem sich das ganze
„Gleichgewicht seiner Theorie stützt: die Behauptung nämlich, daß
„aus der Hypothese logisch hervorgeht, daß die tote menschliche Leiche
„schwerer ist als der Körper des Menschen, solange sich das Leben,
„d. h. die Seele, in ihm befindet.

„Diese Behauptung ist von solcher Beschaffenheit, daß sie durch
„ein Experiment entweder widerlegt oder zweifellos bezeugt werden
„könnte: mit dieser Behauptung würde die Hypothese Dr. von Oajs
„entweder wie ein Kartengebäude einstürzen oder zu einer wissenschaftlichen
Wahrheit werden; und doch hat dieses argumentum
„ad h o m i n e m weder Dr. Gaj noch aber einer seiner Freunde, auf
„die er sich bezieht, ausgeführt.

„Das ist der einzige Mangel, wenn nicht vielleicht auch die
„Achillesferse41 dieses geistreichen Buches.

„Wie ich die vollkommene Gerechtfertigkeit und die präzise Logik
„sämtlicher Ausführungen des Herrn Schriftstellers zugeben muß, so
„sollte ich doch erwidern, daß es nicht eben so leicht zukommt, dieses
„Experiment auszuführen, wie er es sich vorgestellt, ja sogar, daß es
„ein sehr kompliziertes und schwieriges Experiment
ist.

„Vor allem, wer wird und wie könnte man einen sterbenden
„Menschen abwägen? Weiters, wenn man es auch durchführen könnte
„und dürfte, wenn eine zweckmäßig konstruierte Wage erfunden wäre,
„m ü ß t e man j e d o c h in Betracht ziehen, daß bei
„sterbenden Menschen die physiologische polare
„Energie allmählich emaniert wird und infolgedessen
der Unterschied des Gewichtes zwischen
„d e in letzten Hauch eines noch lebenden Menschen
„u nd dem Momente, wo er zu einer Leiche wird,
„ein so minimaler sein wird, daß er in it einer gewöhnlichen
Wage vielleicht nicht einmal kon-
„statiert werden könnt e."

Nach dem Gesagten sollte man das ganze Krankenbett samt dem
zu Tode kranken Menschen auf eine zweckmäßig konstruierte Wage
bringen und vom Moment, wo er seinen Todeskampf beginnt, bis zur
Zeit, wo sein Körper ganz kalt wird, jede Minute sein Gewicht genau
konstatieren.

Da aber der Kranke indes abnimmt und infolge
dessen leichter wird, so wäre auch deshalb das
E x p e r i in e n t nie Ii t exakt.

Dies könnte man präziser mit einem gesunden, zum Tode auf elektrischem
Stuhl verurteilten Menschen feststellen, wenn man den betreffenden
Stuhl auf eine Wage brächte, so daß man den Delinquenten
zuerst unmittelbar vor dein Tode und dann nochmals, nachdem er
ganz kalt geworden und erstarrt ist, abwägte. Daß aber ein solches


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