Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 154
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1914/0158
154

Die Schicksalsperle der Nordica. Als die sterblichen Ueberreste der großen
amerikanischen Sängerin Lillian Nordica auf dem Wege nach der Heimat waren,
eilte ihnen eine seltsame Kunde vorauf, die aus Batavia kam und mittlerweile die
ganzen Vereinigten Staaten überzogen hat: das Schicksal der Nordica, das von
ihrer berühmten „Schicksalsperle" abhinge, sei nun endlich erfüllt, ganz wie es alte
Prophezeiungen geweissagt hätten. Mit diesen geheimnisvollen Prophezeiungen hat
es nach den Angaben des „New-York American" folgende Bewandtnis: Als Lillian
Nordica noch unter ihrem Namen Nordon in Paris studierte, sah sie eines Tages in
einem Juweliergeschäfte eine wundervolle, gelbe Perle zu einem lächerlich geringen
Preise ausgestellt, der es selbst ihren beschränkten Vermögensverhältnissen möglich
machte, sie zu kaufen. Auf ihre Frage, warum die Perle so billig sei, erklärte
der Juwelier, es wäre eine Unglücks- und Schicksalsperle, die jedem, der sie besäße
, ein angenehmes und ein unangenehmes Ding sicher stelle: Erfolg und
Tränen. Er erzählte dann einzelne Geschichten, die darauf hinausliefen, die Perle
würde ihren Einfluß auf die Menschen erst verlieren, wenn sie ihren heimischen
Gewässern zurückgegeben sei. Die Nordica verlachte diese abergläubischen Vorstellungen
, steckte die Perle ein und zog ihres Weges. Seltsam, der Erfolg, der
bisher ausgeblieben war, stellte sich nun rasch ein; sie sang in London und in Bayreuth
, in Petersburg und in den Städten ihrer Heimat, überall begeistert aufgenommen
. Sie verheiratete sich, aber nun erfüllte sich auch die Weissagung von den
Tränen: bekanntlich war die Nordica dreimal verheiratet. Ihren ersten Gatten verlor
sie durch einen Unglücksfall, von dem zweiten wurde sie geschieden und fünf
Jahre später verheiratete sich die Nordica, die mittlerweile eine Weltberühmtheit
geworden wTar, zum dritten Male, und in dieser Ehe glaubte sie endlich das langgesuchte
Glück und den Frieden gefunden zu haben. Sie hatte alles, was sie wollte:
einen Mann, der sie verstand und vergötterte, ein friedliches Heim, Schmuck (den
sie sehr liebte), soviel sie wTollte, kurz, es fehlte an nichts. Aber noch immer war
sie unzufrieden: sie wollte sich nicht zur Ruhe setzen, sondern beschloß, eine
Weltreise zu machen. Die Perle, die gelbe Schicksalsperle der Nordica, so sagen
die abergläubischen Amerikaner, wrar es, die sie zu dieser Reise trieb. An der Südküste
von Neuguinea, fast genau an dem Flecke, wo die Perle gefischt worden war,
scheiterte ihr Schiff. Die Nordica wurde zwar gerettet, war aber von diesem Unglücksfalle
an vollständig gebrochen. Sie schien sich auf der Reise nach Batavia
zu erholen, aber plötzlich erlitt sie einen schweren Rückfall, und am 10. Mai starb
sie. In ihrem Nachlasse fand man für rund vier Millionen Mark Perlen und Edelsteine
. Aber die gelbe Schicksalsperle fehlte. Auf der Ueberfahrt nach Batavia,
als die Nordica auf dem Totenbette lag, hatte man sie noch in ihren Händen gesehen
, aber wro sie geblieben ist, vermag kein Mensch zu sagen: hat ein Diener
sie gestohlen oder hat sie ihren Weg zurück in die Tiefe gefunden?

Otto Edler von Graeve als Rutengänger. Einer der erfolgreichsten Rutengänger
, der den bekannten Landrat von Uslar bereits überholt hat, Otto Edler
von Graeve, hielt in Hamburg eine Sitzung im Hotel Continental ab. Er demonstrierte
danach Rutengänge im Gelände des Botanischen Gartens. Otto Edler von
Graeve, der in Anknüpfung an eine Publikation des bekannten Amtsgerichtsrats
Dr. Fr. B e h m e , Hannover, einen Vortrag über „Die Bedeutung der sie h
kreuzenden Wasseradern als Blitzgefahr" vor Mitgliedern der
Feuerkassendeputation hielt, gab zunächst einen kurzen geschichtlichen
Ueberblick über die Wünschelrute und ihr hohes Alter. Er selbst, bis 1907 Großgrundbesitzer
in Ostpreußen, entdeckte seine Fähigkeiten zufällig nach einer
schweren Krankheit. Seit 1910 widmet er sich eifrig der Ausbildung dieser Fähigkeiten
. Er betont vor allem das unbedingt Wissenschaftliche seiner Arbeit, die er


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1914/0158