Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 155
(PDF, 145 MB)
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nach Ausschlagen der Rute durch sichere Berechnungen zu Ende führt. Die radioaktiven
Gammastrahlen, die die Erde aussendet, werden von allem, was Reibung
und Druck hat, also z. B. Wasser oder Metall, nicht durchgelassen, sie gleiten
daran vorbei. Wo diese Strahlen die Erdoberfläche berühren, schlägt die Rute aus.
Otto von Qraeve benutzt eiserne Wünschelruten. Es war außerordentlich interessant
, zu sehen, wie die Rute erst im Zimmer, lose von ihm in beiden Händen
gehalten, mit hartem Schlage auf ihn zurücksauste, als er in die Nähe eines Kabels
kam. Im Botanischen Garten wurden dann zwei Wasseradern festgestellt, und
zwar mit genauer Breiten- und Tiefenbestimmung. Um sich gegen die unerhört
starken Rutenausschläge zu schützen, trägt Herr von Graeve einen sattelartigen
Filzschutz um den Leib. Seine Hände zeigen Verbrennungen von der Arbeit. Sein
Puls erhöht sich während der Versuche von 85 auf 120 Schläge. Die Erfolge, die
Herr von Graeve auf seinen vielen Reisen im Auftrag von Behörden und Privaten
aufzuweisen hat, sind außerordentlich hoch, über 90 Prozent. Welche Bedeutung
die Wünschelrute für die Zukunft hat, ist noch gar nicht abzusehen. Hier soll nur
darauf hingewiesen werden, daß Herr von Graeve nicht nur Wasser, sondern mit
Hilfe der Wünschelrute in Kanada wie auch in Galizien schon Petroleumquellen
gefunden hat.

Erfolge der Wünschelrute. In der Sparherdfabrik von Senking in Hildes-
heim herrschte Wassermangel. Es wurden gegen 40 000 Mk. für Bohrungen und
für Brunnenausbauten abermals 40 000 Mk., dazu 7500 Mk. an die städtischen
Wasserwerke ausgegeben. Ein von der geologischen Landesanstalt in Berlin eingeholtes
Gutachten war trostlos, danach konnten auf dem Gelände keine Wasserschichten
angetroffen werden. Nach den geologischen Verhältnissen und dem Stande
der geologischen Wissenschaft (ihren Theorien) ist dieses Gutachten auch richtig,
sodaß die Anstalt kein Vorwurf trifft. Trotz des Gutachtens und trotz der wenig
erfolgreichen Bohrungen wurde noch einmal ein Rutengänger zu Rate gezogen,
diesmal der in neuerer Zeit immer bekannter gewordene Herr Otto Edler von
Graeve in Gernrode am Harz. Dieser geht mit einer Metallrute; er gab nach
Untersuchung des Geländes vier anscheinend gleichstarke Wasserläufe an, die in
etwa 25—35 m Tiefe in etwa gleichbleibendem Abstände von Norden nach Süden
durch das Gelände gehen sollten. Der erste Erfolg entsprach freilich nicht den
Erwartungen. Dort, wo aus technischen Rücksichten für die Ausnutzung der Anlage
der geeignetste Platz war, ergab die Bohrung bei 36 m statt die Deckung cfes
Bedarfs von 140 1 in der Minute nur 1,7 1, außerdem war das Wasser ziemlich stark
salzhaltig. Eine zweite Bohrung an der gleichen Ader ergab ungefähr das gleiche
Resultat. Darauf wurde zum drittenmale gebohrt, wo Herr v. Graeve Süßwasser
in einer starken Ader etwa 35—40 m tief angegeben hatte, und wirklich fand man
in 47 m liefe reichlich Wasser, sodaß wieder einmal die Prognostizierung mittels der
Wünschelrute die praktische Ueberlegenheit gegenüber der geologischen Prognose
dargetan hat.

Zugleich können wir über einen anderen Fall berichten. Wie die „Dresdner
Nachrichten" vom 6. Juni 1914 (No. 155) meldeten, mußte in Bad Liegau Wasser
geschafft werden. Es wurden deshalb Versuche mit der Wünschelrute unternommen
, die auch in der nächsten Nähe des Bades Wasser angab. Auf etwa 4 m
Tiefe war das erste Wasser erreicht. Da nun einige Meter vom Bohrloch ein Baum
steht, in den vor Jahren einmal der Blitz geschlagen hat, konnte nach einer bekannten
Beobachtung auf eine Wasserkreuzung geschlossen werden, und die Bohrung
wurde fortgesetzt. Fünf Meter durch festen Felsen in einer Gesamttiefe von
acht Meter war die zweite Wasserader erreicht, aus der ein schwach radioaktives
kohlensaures Stahlwasser gewonnen, das vom Chemiker gut beurteilt und als
für Trinkkuren geeignet bezeichnet wurde.


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