Freiburger historische Bestände - digital

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— O, ich Armer, wann werde ich nun wieder Ruhe haben? Zwar
das Gift hab ich durch's Qift gesühnt, als ich vor fünfhundert
Jahren in dieser Stadt wiedergeboren war. Du sahst heute mit
mir die blaue Hand im Dom. Und was ich litt, das kannst Du nach
meinem Briefe kaum ermessen. Glaub' mir, es war furchtbar.
Anuruddha, nun vergib Du mir, was mich Mara an Dir tun hieß!
Ich habe Dich gesucht zu meiner Erlösung. In meinem dritten
Leben hab ich Dich gefunden. Das unabwendbare Karma hat sich
an mir erfüllt.'4 —

Ich hielt dem Freunde meine Hand hin — und ging. Es muß wohl
wahr sein, ja, es ist ganz gewiß. — Ich hab es ja schon selbst manchmal
gefühlt, wenn ich in meiner Paliübersetzung las. — Nein, und es
ist doch wohl Trug, es wäre sonst unfaßbar, über unsere Sinne!







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Okkultistische Umschau.

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Internationaler Okkultistischer Kongreß mit Ausstellung in Berlin 1914.

Das Qeneralsekretariat des Kongresses teilt uns mit, daß in der letzten Sitzung
beschlossen wurde, dieAusstellung (nebst Lesehalle, mediale Niederschriften,
Literatur, Bücherverkauf, Zeitschriften etc.) nebst Vorträgen trotz des
Krieges, allerdings in beschränktem Umfange, zu veranstalten
, und zwar vom 16.—24. Oktober ds. J. im „Deutschen
Zahnärzte-Haus" Bü low Straße (am Noilendorfplatz). — Die
Veranstaltung des Kongresses bleibt einerspäteren Zeit
vorbehalten.

Zum Tode Dr. Walter Bormanns. Die Nachricht von dem Tode Dr. Walter
Bormanns kam wohl für alle seine Bekannten überraschend. War er auch seit
längerem herzleidehd, so war doch sein Zustand trotz seines vorgerückten Alters
nicht besorgniserregend, und so kann man wohl annehmen, daß sich sein Befinden
durch die Aufregungen infolge des Krieges erst verschlimmerte.

Durch seinen plötzlichen Tod nun sind nicht nur wir schrrferzlich betroffen
worden, sondern die Okkultistenkreise Deutschlands überhaupt; ja darüber hinaus
wird man das Ableben Dr. Bormanns aufrichtig beklagen. Denn wir verlieren in
ihm nicht nur einen eifrigen, treuen und gediegenen Mitarbeiter, sondern die
okkultistisch gerichteten Qelehrtenkreise Deutschlands einen ihrer befähigtsten und
unermüdlichsten Forscher. Ein Schüler des großen Königsberger Kant, war er
immer und mit sehr beachtenswertem Erfolge bemüht, einesteils ein umfassendes
einwandfreies Tatsachenmaterial zur Klärung okkultistischer Probleme zu sammeln
und zu sichten, dann aber auch das erworbene Material philosophisch zu durchdringen
und für die Lösung der wichtigsten Menschheitsfragen nutzbar zu machen
und so Wissenschaft und Leben miteinander in engste Wechselwirkung zu bringen.
Davon: zeugen nicht nur eine Reihe tiefdurchdachter, in ihrer logischen Durcharbeitung
gewiß alle Freunde fruchtbarer philosophischer Untersuchung fesselnder
Aufsätze in unserm Blatte — es wird vielen unsrer geschätzten Leser ebenso eine
besondere Genugtuung sein wie uns selbst, daß wir gerade jetzt im Z. f. 0. eine
seiner Arbeiten bekanntgeben können —. In gleicher Weise beteiligte er sich au