Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 201
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
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anderen okkultistischen Zeitschriften wie auch in philosophischen Fachzeitungen;
ja selbst in weitverbreiteten Unterhaltungsblättern gelang es ihm, für den sonst
stiefmütterlich behandelten Okkultismus manche schneidige Lanze zu brechen.

Neben seiner Arbeit an zahlreichen Zeitschriften darf aber auch seine
Forschertätigkeit nicht übersehen werden, die sich in verschiedenen umfangreichen
Büchern offenbarte; denn durch diese wurde es ihm möglich, auf weitere Kreise
einzuwirken, die noch nicht durch okkultistische Zeitschriften in die tieferen
und besonderen Probleme des Okkultismus eingeführt worden sind. Eine hervorragende
Rolle spielt in diesem Sinne sein Buch: „Die Nomen. Forschungen über
Fernsehen in Raum und Zeit", und dies gerade jetzt, da das Problem der Prophe-
tie durch die Tatsache des längst und bestimmt angesagten Weltkrieges wieder
recht zeitgemäß geworden ist.

Bedenken wir zum Schlüsse noch, daß Dr. Bormann zu den belesensten
Okkultisten Deutschlands zählte und infolge seiner guten Verbindungen immer in
der Lage war, in strittigen Fragen klärend einzugreifen, so können wir seinen
Verlust erst ganz ermessen. Er wird uns allen darum unvergeßlich sein! In seiner
hingebenden Arbeit für die gute Sache des Okkultismus möge er aber recht Vielen
ein leuchtendes Vorbild bleiben! A. G. W.

Ein sibirischer „Blut- oder Kriegssee4*. Wie die „Leipziger Neuesten Nachrichten
" Nr. 261 d. J. berichten, hat man in Sibirien einen See gefunden, dessen
Wasser wegen seiner dünkelroten Farbe in erschreckender Weise wie Blut aussieht
. Er gilt darum als Blutsee. Die Volksphantasie sucht natürlich auch nach
einer Erklärung dieser auffälligen Erscheinung, und da man beobachtet haben will,
daß nach jedem großen Blutvergießen, also nach Revolutionen und Kriegen und so
besonders nach dem furchtbaren russisch-japanischen Kriege die Farbe des Sees
immer dunkler und grausenerregender wurde, so meinte man, die Verfärbung
könne tatsächlich von dem vielen Blute der gefallenen Russen herrühren. Darum
nennt man den See auch den Kriegssee. Oft werden Wallfahrten nach diesem seltsamen
See unternommen, und dann halten fromme Beter ergreifende Messen für die
Seelen der Gefallenen ab. Seit längerer Zeit hat sich auch die Wissenschaft damit
befaßt, und da will man als Ursache der Verfärbung unzählige Mikroben gefunden
haben. Dabei hat sich auch herausgestellt, daß die Farbe des Wassers tatsächlich nicht
immer gleich ist, aber der Wechsel vollzieht sich nicht nur in großen Zeiträumen, sondern
auch täglich, denn tagsüber, besonders um die Mittagszeit, ist das Wasser verhältnismäßig
' hell, wrährend es am Abende wieder dunkler wird. — Aeltere Leser werden
sich erinnern, daß im Z. f. 0. IV, 120 auch von einem Blutsee bei Luzern berichtet
wurde. Dort führt man aber in wissenschaftlichen Kreisen die Verfärbung auf eine
seltene Algenart zurück. Das Volk jedoch sah darin wie 1870 die Ankündigung eines
großen Krieges.

Ich meine, wenn man das durch eigentümliche astrologische Konstellationen
bedingte Wachstum der Lebewesen, wie auch bei Epidemien, wie im Zusammenhange
die Beeinflussung der Menschen durch solche Konstellationen, die Reizung zu
kriegerischen Unternehmungen berücksichtigt, so kann man möglicherweise der
wahren Ursache am nächsten kommen und den Gelehrten wie dem Volke gerecht
werden. A. G. W.

Ein Beitrag zur Buchstabenmystik. Wer die Zeitereignisse aufmerksam verfolgt
und dabei besonders auf die Namen achtet, dem kann es nicht entgehen, daß eine auffallend
große Zahl davon die gleichen Anfangsbuchstaben hat. Und noch seltsamer
ist die Gruppierung. Sind nicht auf der feindlichen Seite die überwiegenden P? Da
finden wir Petersburg und Paris, den König Peter mit Päsitsch, Putnik und Princtp,


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