Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 215
(PDF, 145 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1914/0219
nur eine einzige wesentliche Tatsache aus den nachfolgenden
Angaben sich als wirklich zugetroffen erweisen sollte. —

Meine „Pythia" erklärte mir, daß sie mit ihrem weitsichtigen
Auge besser in die Wolken und in die Sterne sehen könne als in die
Nähe, wie sie auch die schönen Ringe des Saturn mit bloßem Auge
gern betrachte (sie selbst ist „saturngeboren'4). Und ich lauschte nicht
ohne Interesse den Ausführungen darüber, daß die Wolken vor ihrem
besonderen Blicke sich zu bestimmten Formen und Figuren gestalten,
die der Seherin dann Dinge am Horizont des politischen Lebens vorverkünden
. Wie ich selbst der festen Ansicht bin, daß i n den Wolken
sich gewisse Hierarchien unsichtbarer Wesenheiten weisheitsvoll
manifestieren oder die Wolken dirigieren, so bin ich selbst ja längst
anderseits auch überzeugt, daß die dämonischen Maruts und Asuras
und Rudras aus den Wolken herab die Seelen der Menschen mißleiten,
indem sie die in den Wolkenbildern und Wolkenwassern lebenden
i:lementarwesen zu Medien ihres ungünstigen Einflusses werden
lassen. Kurzum, „meine Pythia" führte die zur Tatsache gewordenen
Schrecknisse des Kriegsausbruches auf ein ganz bestimmtes Wolkenbild
zurück, das die Form eines — Kalbes gehabt habe. Kälber in den
Wolken deuteten — wie sie sagte — immer auf große Torheiten,
die nachher von Menschen begangen würden, hin. Furchtbare Torheiten
aber seien es gewesen, die im Falle dieses Krieges von den Urhebern
des Krieges und besonders auch von Frankreich begangen wurden.
Es mag die Schlußfolgerung, daß „Kälber" in den Wolken auf recht
törichte Streiche zu deuten seien, wohl nicht ganz unsinnig sein, denn
ein Kalb ist wirklich nicht gerade als ein sehr intelligenter Vierfüßler
berühmt (und das bekannte Kennwort „Kalb" für einen Tölpel ist bezeichnend
genug).*)

Doch nun genug der einführenden Worte, die bereits infolge ihrer
Fülle die Prophezeiungen selbst zu erdrücken geeignet sind.
„Meiner Seherin" entstammen folgende Kundgebungen:

Der gegenwärtige Weltkrieg endet mit einem vollen Siege
Deutschlands über alle seine Feinde, worin das Schicksal Frankreichs
eingeschlossen ist (über welche Großmacht wir leider nicht gesprochen
haben).

Rußland unterliegt, es steht sehr schlecht.

England wird vielleicht noch ärger heimgesucht. Die Seherin
sah das Königs schloß brennen, und nichts blieb von demselben
mehr übrig. Der König Georg werde nicht lange regieren.

*) In dem Sappho'schen Büchlein über „Traumdeutung der Aegypter und Chal-
däer" (Verlag Max Altmann, Leipzig), S. 45, lesen wir, daß d a s „von Kälbern
T räume n" soviel als „Versuchung zu unvernünftigen, törichten Handlungen" bedeute
. — Verfolgt uns aber eine Kuh im Traume, so heißt das, daß Notwehr gegenüber
Feinden gegeben ist (S. 49).


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