Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 221
(PDF, 145 MB)
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Oegenbildern. Nichts kann geschehen in der Welt, ohne daß es
solche Spuren gibt.44

„Nehmen wir an, es läßt der Qeistesforscher den Blick zurückschweifen
bis zu Karl dem Großen oder bis in die römische Zeit oder
das griechische Altertum. Alles, was da geschehen ist, ist seinen Urbildern
nach durch Spuren erhalten geblieben in der geistigen Welt
und kann dort geschaut werden. Dieses Schauen nennt
man das Lesen in der Akasha-Chronik. Es gibt eine
solche lebendige Schrift, die das geistige Auge lesen kann. Wenn der
Oeistesforscher z. B. die Ereignisse von Palästina beschreibt, so beschreibt
er nicht das, was in der Bibel steht, sondern er beschreibt
das, was er selbst in der Akasha-Chronik zu lesen versteht. Und
dann wird eben nachgeforscht, ob das, was in der Akasha-Chronik
entziffert wrorden ist, auch in den Urkunden, also in unserm Fall in
den Evangelien steht. Es ist also gegenüber den Urkunden ein völlig
freier Standpunkt, den die Qeistesforschung einnimmt. Oerade darum
aber wird sie die eigentliche Richterin sein über das, was in den
Urkunden vorkommt.*) Wenn uns aber in den Urkunden das Gleiche
entgegentritt, was wir in der Akasha-Chronik selbst zu verfolgen in
der Lage sind, dann ergibt sich für uns, daß diese Urkunden wahr
sind und ferner, daß sie jemand geschrieben haben muß, der auch in
der Akasha-Chronik zu lesen vermag. Viele der religiösen und andere
Urkunden des Menschengeschlechts erobert die Geisteswissenschaft
auf diese Weise wieder." —

Soweit Dr. Steiner: In klarer und durchaus verständlicher Weise
wird hier auseinandergesetzt, worin das Wesen der Akasha-Chronik besteht
, wird uns hier gesagt, was das Lesen in dieser Chronik bedeutet
. Ich meine, deutlicher kann man sich hierüber wohl nicht aussprechen
, als es hier geschieht. Trotzdem wird vielleicht doch mancher
unter den verehrlichen Lesern über diese Auseinandersetzung unbefriedigt
den Kopf schütteln. Ja, es wird Leute geben, die von Dr.
Steiner verlangen werden, daß er ihnen erst etwas aus dieser Akasha-
Chronik vorlesen müsse, wenn sie ihm glauben sollen, daß es eine
solche unauslöschliche Äther-Chronik gibt.

Alle die Angriffe, die in den letzten Jahren auf die theosophische
Bewegung im allgemeinen und ganz besonders auf die Tätigkeit Dr.
Steiners von deutschen Publizisten wie Hans Freimark und Konsorten
unternommen wurden, bewiesen mit erschreckender Deutlichkeit
, wie wenig Verständnis dieser mystisch orientierte Okkultismus
bei unsern Zeitgenossen findet. Wer diesen Okkultismus angreift,

*) Sie kann auch bei kritikschwacher Betrachtung zur Verführerin werden,
da sie auch die Spiegelung f a l s c h e r Vorstellungen enthält. Nur der umfassend
Scharfblickende könnte sie mit Nutzen studieren. A. G.-W.


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