Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 227
(PDF, 145 MB)
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ländischen Prinzessin von Bakhten durch den Gott Chonsu, den
„Gottes-Sohn" von Theben beschrieben. Der Heiler ist ein Oberpriester
des Chonsu, welcher als Sohn des „verborgenen Gottes"
(„Amon") in Theben verehrt wurde. Die Darstellung dieser Wunderheilung
aber ist in psychologischer Hinsicht besonders interessant,
so daß wir sie getrost zum Ausgangspunkt für die Betrachtung des
neutestamentlichen Wunder-Phänomens nehmen können. Auch ist
man von gelehrter Seite oft auf diese merkwürdige Erzählung zurückgekommen
, ein Zeichen, daß sie nicht so fabulos erscheint, wie
man sie gern ausgeben möchte, und auch H. P. B1 a v a t s k y , die an
dieser Wunderheilung besonderes Interesse nehmen mochte, um so
mehr, als sie behauptete, durch die mystische Kraft des Wortes
dreimal vom Tode errettet zu sein, versucht sich mit ihr (Esoterik,
III. Band der „Geheimlehre" p. 251 ff.) ausführlich auseinander zu
setzen.

Wenden wir uns nun etwas näher zu dem Schlüssel, den uns die
ägyptische Literatur selbst bietet, so blicken wir hier in ein
außerordentlich bedeutsamesPhänomen, das berufen
ist, auch das Auge des abend ländischen Arztes näher zu
interessieren. Gerade in der abendländischen Heilkunde vermissen
wir nicht selten das wichtigste E1 em e n t, das dem geistigen
H e i 1 - A k t der Alten im eminenten Sinn zugrunde lag, die Konzentration
! Auch sie will entwickelt, studiert und ausgebildet sein! Unter
dieser „Konzentration" versteht freilich die Esoterik etwas Anderes,
als man gewöhnlich unter ihr begreift.

Wir kommen auf sie bei Besprechung des mystischen Heil-
Phänomens noch näher zurück und müssen uns zunächst beschränken
auf den Hinweis, daß diese Konzentration esoterisch
nicht nur ein Sammeln und Aufspeichern von gedanklichen Energien
bedeutet, sondern geradezu die Beherrschung des physischen
Prinzips, der in den Zellen des natürlichen Körpers
kreisenden elektro-motorischen Energie durch ein ihr übergeordnetes
ebenso gesetzlich wirkendes asynthetisches Energie-
Prinzip, den Logos. Um die Entwicklung des letzteren handelt
es sich im mystischen Heil-Akt.

Wir kennen diese hohe Kraft nur nach ihrem sowohl in ethi-
scher wie intellektueller Hinsicht minderwertigen Abbild, dem hypnotischen
und suggestiven Phänomen.

Mit ihm läuten wir nur eben an die Qlocke, die hier noch unrein,
schrill und verworren tönt. Jene hohe Kraft aber ist der Ausfluß keines
Hypnotismus, sondern des „guten Gesetzes" (Karma).

Karma ist geistig- sittliche Erbmasse, die nicht
aus den körperlich-materialistischen Wechsel-Beziehungen der physischen
Aszendenten einer Person allein entspringen kann. Sie ist ein

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