Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 288
(PDF, 145 MB)
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Es ist sehr schwer sie zu erkennen, denn wer weiß denn, daß
seine Seele einem Irrlicht folgt? Flackern und flirren sie doch grade
so gleißend und hell, wie draußen im Wiesenmoor ihre Brüder!

Jeden Augenblick haben sie ein anderes Angesicht!

Nur in der Stille der Nacht, im sogenannten Traum, der eine
Sendung aus der Ewigkeit ist, erkennen wir zuweilen, daß es doch
noch ein anderes als das Leben gibt, das wir führen, ein anderes Glück
als das, was wir vermeinen, das unser Erbe und Anteil am Erdendasein
ist!

Von Urbeginn des ersten Daseinstages der Welt sind jene Bilder
vorhanden im ewigen Buche der Akasha, die uns als Träume gezeigt
werden und die doch eben keine Träume sind.

Daraus können wir sehen und erkennen, was wir sind, was wir
waren, was wir dereinst sein werden!

Unsere Schutzgeister zeigen uns die Aufgaben, zu denen wir berufen
sind, im Traum, d. h. sie führen unsere Seelen auf die Pläne
und Ebenen, wo wir nützen und helfen können nach den Gesetzen des
ewig Werdenden.

Sind wir aufmerksam und gewillt, diese Aufgaben nach dem
Ruf des Meisters zu erfüllen, so wTerden wir uns am Morgen beim Erwachen
eines wirren glückseligen Gefühls erinnern, das uns der Traum
gab. Aber nur wenn wir die Schritte schon auf den Weg der Erkenntnis
gelenkt haben, werden wir klar wissen, daß mit uns etwas
vorgegangen ist, das uns fähig macht, mehr zu leisten, wie wir am
Tage und in unserm Berufe jemals zustande bringen können.

Nun aber kommt der Alltag mit seinen Anforderungen, mit all
seinen kleinen und großen Sorgen, der Arbeit und Plage des Lebens.
Das nimmt unsere Sinne ganz gefangen und zieht uns von den großen
Aufgaben ab, an uns selber zu arbeiten, unsere Sorgen und unsern
Kummer als Wirkungen des Karma anzusehen, das war verbessern
oder verschlechtern können, unsere Seele zu konzentrieren auf den
Pfad zum Vorhof, der zum ewigen Sonnengarten des Logos führt.

Wir vermögen es nicht, unsere Gedanken in eine höhere Richtung
zu zwingen, unsere Wege dem einen steilen Pfade zuzuleiten,
der allein zur Läuterung führt: den Pfad der Erkenntnis irdischen
Wahns und göttlicher Vollkommenheit.

Und nun kommen sie dahergeflattert und schimmern und locken,
jene wilden Irrlichter, die bald als Leidenschaften, bald als Sehnsüchte
unsern Lebensweg kreuzen.

Sie ziehen uns nach, hierhin und dahin, zu Ehrgeiz und Liebe,
zu Torheit und Nichtstun, zu Schmerz und Verbrechen!

Und wir glauben an sie, an diese Irrlichter! Wir sehen in ihrem
eitlen, leeren Spiel die Quintessenz des Seins, gehen auf in der Gefolgschaft
ihrer Sprünge, versuchen selber die gleichen Sprünge nachzu-


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