Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 298
(PDF, 145 MB)
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Hand zu erhalten. Hier folgt, ins Deutsche übertragen, was mir Herr Proutcau in
seinem Schreiben vom vergangenen 14. März mitteilte:

„Am letzten 27. Dezember gegen 3,45 Uhr (französische Zeit) setzte ich mich
an meinen Schreibtisch, um ein Sachverständigengutachten für das Zivilgericht zu
redigieren. In diesem Augenblick vernahm ich eine Anzahl Schläge, wie wenn jemand
Holz spalten würde. Dies konnte mich weiter nicht beunruhigen. Des Abends
um acht Uhr wiederholte sich dasselbe Geräusch während ungefähr einer Stunde.
Am andern Tag nahm ich meine Arbeit zur selben Stunde wieder auf und hörte denselben
Lärm, welchem ich jedoch weiter keine Aufmerksamkeit schenkte. Dies
dauerte ungefähr drei Wochen an, als plötzlich, an einem Mittwoch Abend, der Lärm
sich ganz bedeutend verstärkte. Anderntags, am Donnerstag, fand um 8,30 Uhr ein
wirkliches Erdbeben statt, verbunden mit Donnererollen und raschen Schlägen,
welche auf 200 Meter im Umkreise gehört wurden. Dies dauerte wenigstens anderthalb
Stunden. Am andern Morgen wiederholte sich dasselbe Getöse von 5,30 Uhr
bis ungefähr 6,30 Uhr. Dieser Heidenlärm dauerte vierzehn Tage hindurch. Seither
hat jedes Geräusch aufgehört. Tch nahm gleich die Wissenschaft in Anspruch
und zog ganz bedeutende Elektro-Ingenieure zu Rat. Wir sind alle dahin einig,
daß diese Erscheinungen auf eine elektrische Entladung zurückzuführen sind. Für
meine sechzig Jahre befinde ich mich sehr wohl und bin keineswegs an Angst gewöhnt
, doch verspürte ich recht gut den elektrischen Schlag. Aber woher kommt
diese Entladung? Zur Zeit ignorieren wir es noch. Hoffentlich wird die Wissenschaft,
welche sich mit diesen Phänomenen beschäftigt, deren Ursache entdecken.

Ich wohne erst seit kurzer Zeit in Fougeres-sur-Bievre. mit meiner Frau und
meinem Enkel — die Einzigen, welche mir von meiner Familie übrig bleiben.
Dieses Haus hat mein Schwiegervater vor ungefähr zwei Jahren gekauft. GemäO
den eingezogenen Erkundigungen glaube ich nicht, daß jemals derartige Dinge in
diesem Hause stattfanden. Alle Angaben, welche die Zeitungen diesbezüglich verbreitet
haben, sind falsch. Es liegt hier eine Verwechslung vor mit einer ähnlichen
Begebenheit, welche vor etwa dreißig Jahren in einem ca, 20 Kilometer von
Fougeres-sur-Bievre auf dem Gebiete von Soings gelegenen Haus stattgefunden
haben.

Es wurden in meinem Hause keine Exorzismen von irgendeiner Religion vorgenommen
, da ich an nichts Uebernatürliches in dieser Angelegenheit glaube. Da
ich mich zur Zeit dieses gräßlichen Gepolters niemals von Haus entfernte, weiß ich
nicht, ob dasselbe auch in meiner Abwesenheit stattgefunden hätte. Ich verfolge
die Untersuchung dieses Phänomens ohne Unterlaß.

Falls Ihnen mein Schreiben für die Veröffentlichung interessant erscheint,
können Sic dasselbe nach Belieben verwenden.

gez. Prouteau.

Sachverständiger zu Fougeres-sur-Bfövre. (Loire-et-Cher) Frankreich.

Ich hatte mich noch an andere Personen gewandt, um weitere Belege über die
Vorgänge im Spukhaus zu erhalten, doch hatten diese nicht die Liebenswürdigkeit
des Heim Prouteau und ließen meine Schreiben unbeantwortet. Wir müssen uns
daher mit vorliegendem Bericht begnügen, welcher in den Hauptzügen die Angaben
des „Journal"-Artikels bestätigt.

Es ist leicht begreiflich, daß, falls man nicht an Uebersinnliches glauben will,
man die Elektrizität für diese mysteriösen Vorgänge verantwortlich zu machen
sucht, welche uns in letzter Zeit so viel Wunderbares gebracht hat. Die Annahme
irgend einer elektrischen Einwirkung wird jedoch hinfällig durch die ergebnislos


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