Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 300
(PDF, 145 MB)
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— 300 —

Großmutter der Braut infolge der Aufregung- tot zusammen. Die Trauung
fand dennoch statt. Als sich die Gäste zum Mahle setzten, machte ein Herzschlag
dem Leben der Mutter der Braut ein Ende. Der Vater der Braut
forderte hierauf seinen Schwiegersohn auf, die Frau aus dem Hause zu führen
und auch die als Mitgift versprochenen zehn Säue mitzunehmen. Als der Schwiegersohn
beim Schweinestall anlangte, nahm er betroffen wahr, daß sämtliche
Säue umgestanden waren.

Ein weiterer Beitrag zur Buchstabenmystik. Die „Leipziger Neuesten Nachrichten
" brachten in ihrer Abend-„Kriegs-Ausgabe" No. 100 folgende kleine Notiz:
„Die ehemaligen Flügeladjutanten des Kaisers haben sich in dem bisherigen Verlaufe
des Feldzuges bereits sehr hervorgetan. Es sind dies Morgen, Moß-
n e r und Mackensen. Alle drei sind bürgerlicher Herkunft. Die Gardeoffiziere
erfanden den Scherz, man könne sich die Namen merken, wenn man sie berlinerisch
ausspreche:

„Morien, Moßner, wat macken se'n?"

Hierzu möchte ich bemerken, daß dieses Zusammentreffen doch auch zu
tieferen Beziehungen als zu Scherzen führt. In den drei „M" tritt uns wieder das
Gesetz der Serien entgegen, wie es im Briefkasten des 7. Heftes ausführlicher
behandelt wird. Gerade in dem Umstände, daß alle drei Offiziere
bürgerlicher Abkunft smd, liegt ein Hinweis, daß ihnen doch etwas anhaftet, was
sie in die bevorzugte Stellung eines Flügeladjutanten beim Kaiser brachte, und
wenn auch nicht die Anfangsbuchstaben ihrer Namen den äußeren ausschlaggebenden
Grund für ihre Wahl bildeten, so weiß doch der erfahrene Okkultist, daß oft
tiefere Beziehungen,zwischen Personen und Namen bestehen, als der Durchschnittsmensch
ahnt A. G.-W.

Das Gesetz der Selbstvernichtung. Rätselhafte und in ihrer starren Unver-
änderlichkeit unheimliche Gesetze walten über dem Leben der Völker, regulieren
es und entscheiden über seinen Fortbestand. Keine Wissenschaft hat sie bisher
zu beeinflussen oder auch nur zu ergründen vermocht. Ist es nicht rätselhaft, daß
z. B. die Geschlechter der Neugeborenen ständig in einem ganz bestimmten Zahlenverhältnis
zu einander stehen? Jahraus, jahrein kommen in Deutschland auf
100 Mädchengeburten rund 106 Knabengeburten. Die etwas größere Sterblichkeit
der Knaben in den ersten Lebensjahren führt allmählich zu einem Ausgleich, und
das Ergebnis ist, daß beide Geschlechter sich in der Gesamtbevölkerung fast genau
die Wage halten. Die Lebensbedingungen der Bevölkerung, die Berufs- und Erwerbsverhältnisse
haben sich von Grund auf geändert — das Gleichgewicht der
Geschlechter aber ist unerschüttert geblieben. Man stelle sich vor, was es bedeuten
müßte, wenn dieses Zahlenverhältnis einmal anders würde, wenn auch nur
wenige Jahre hindurch überwiegend Knaben oder überwiegend Mädchen geboren
würden! Die ZukunftsWirkungen wären umstürzender Art.

Hier wacht anscheinend die Natur nach unerforschtem Gesetz.

Man sollte nun meinen, daß davon bei Vorgängen, die auf allerpersönlichster
Entschließung beruhen, wie z. B. beim Selbstmord, nicht die Rede sein könne, und
doch: auch hier waltet eine unheimliche Regelmäßigkeit. Jahraus, jahrein
endigen im Deutschen Reich von 100000 Einwohnern rund 22
durch freigewählten Tod. Der Statistiker spricht in solchen Fällen vom
„Gesetz der großen Zahl" — und ist sich bewußt, daß er damit nichts
erklärt. Nur gewisse äußere Feststellungen, die das
Grundproblem nicht berühren, gelingen ihm.

So ergibt z. B. die neulich erschienene preußische Selbstmordstatistik für
1912, die 8723 freiwillige Tötungen verzeichnet, folgendes:


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