Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 322
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
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die ihm wieder und wieder einen großen, schönen Goldtopas wies, den
sie an langer Kette um den Hals trug. Der Stein war merkwürdig verziert
gefaßt und konnte auch als Vorstecknadel getragen werden, da
sich eine Nadel mit Schließhaken daran befand.

Am Morgen erinnerte sich L. des Traumes, nahm den Kasten heraus
und fand das Schmuckstück. Er löste es von der Kette und erinnerte
sich, auch einmal gehört zu haben, daß Topas sein Talismanstein
sei. Mehr aus Scherz als im ernstlichen Glauben steckte er abends
den Stein über seinem Kopfkissen an die Stoffbekleidung seiner Messingbettstelle
. Er legte sich nieder, konnte aber nicht einschlafen. Ein
sonderbares Stechen im Kopf machte ihm Unruhe. Die Stiche bohrten
sich in die Augen. Ein Schwindel- und Atemnotgefühl trieb ihn aus dem
Bette. Er riß das Fenster auf, die kühle Nachtluft strich über die
schmerzende Stirn, und er fühlte sich momentan besser.

Da sah er in dem sonst dunklen Zimmer den Stein leuchten. Er
löste ihn von der Bettwand und legte ihn in seinen Kasten zurück.
Dann schlief er ein, einen dumpfen, traumlosen Schlaf, der ihm am andern
Morgen keine Erquickung gebracht und ihn taumelig und verwirrt
gemacht hatte. Das Gefühl der Leere im Gehirn wurde ihm peinlich
, und er gedachte zu einem ihm bekannten, sehr guten Magnetiseur
zu gehen, um sich durch ein paar Striche von den Unbilden der Nacht
heilen zu lassen. Aber bevor er ging, dachte er doch noch an den Topas.
Er nahm ihn zu sich und odete ihn stark mit eigenem Od ein. Dies
Verfahren ist immer zu empfehlen, wenn man in Besitz eines Talismans
gelangt, der bis dahin in anderen Händen war. Dann ließ er
den Stein vom Magnetiseur einige Male stark magnetisieren. Nachher
legte der junge L. den Stein auf seinen Kopf. Zuerst fühlte er noch
Stiche in der Stirn, die sich aber dann in einem eigentümlich angenehmen
, warmen Rieseln verloren. Er befestigte den Stein an einer
geschlossenen Kette auf der Brust, und schon nach wenigen Tagen
empfand er, daß er nun einen stillen, aber mächtigen Helfer gewonnen
hatte.

Schreiber dieses besitzt seit 40 Jahren einen auf unserm väterlichen
Gute gefundenen Goldtopas. Der Arbeiter, der den Stein in einer
Mergelgrube fand, hatte ihn leider mit der Spitzhacke zerschlagen und
so einen Teil davon in Atome zersplittert. Das andere Stück von der
Größe eines Taubeneies kaufte mein Vater dem Manne ab, ließ es sehr
schön schleifen und leider in Gold fassen, was für mich die Wirkung
des Steins beeinträchtigte, da Gold mich nicht günstig beeinflußt.

Trotzdem trage ich den schönen Stein mit Vorliebe und habe
stets in schwierigen Lagen das Gefühl einer gewissen beschützten Sicherheit
gehabt. Zu friedfertiger Erledigung von Meinungsverschiedenheiten
und dergleichen beeinflußt mein Talisman nicht. Er reizt irn


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