Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 332
(PDF, 145 MB)
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Kraft. Sie kann in verschiedenen Formen auftreten, in hohen oder niederen
, in geistiger oder stofflicher Form.

In niederer Form finden wir sie im Magneten und in der positiven
und negativen Anziehung der Elektrizität. Gehen wir eine Stufe höher,
so finden wir die anziehende Kraft in der Tierwelt, die sich durch die
stoffliche Anziehung des Geschlechtstriebes kundgibt. Verfolgen wir
nun diese Kraft weiter, vom wildlebenden Menschen bis zum seelisch
hoch entwickelten, so werden wir ein interessantes Bild bekommen.
Der wilde, sinnliche Mensch hat die Liebestriebe noch in vielem mit dem
Tiere gemein. Er kennt noch keine höhere Liebe als seine stoffliche
Schöpfungskraft. Diejenigen aber, die schon genügend seelisch entwickelt
sind, werden empfinden, daß es noch eine höhere Liebe gibt.

So erkennt der entwickelte Mensch Gott-Vater, so erkennt er
sich selber. Was weiß er aber über die Welt, über das Leben in der
Welt?

Es geht keine Kraft verloren; wir gewinnen an Kraft und Erkenntnis
, wenn wir das Alte hergeben. Der Mensch ist eine kleine Welt für
sich. Alles, was wir im großen finden, das finden wir wieder im
kleinen. Die Kräfte, die den Universalgeist ergänzen, finden wir wieder
mehr oder weniger entwickelt im Geiste und in der empfindenden
Seele des Menschen. Es gibt keinen leeren Raum; das, was wir als
leeren Raum bezeichnen, ist angefüllt mit unsichtbaren Kräften, die
das Weltall durchzucken wie drahtlose Telegraphie.

Die unsichtbaren Kräfte finden wir wieder in verschiedenen Erscheinungen
auftreten: geistig und wieder mehr oder weniger stofflich.

Die Elektrizität kann man in der Ruhe nicht sehen; man sieht
sie nur in der Tätigkeit in verschiedenen Erscheinungsformen.

In früherer Zeit dachte man noch nicht, daß es möglich wäre, ohne
Draht mittelst elektrischer Schwingungen Nachrichten aus weiter
Ferne zu erhalten. Die drahtlose Telegraphie ist bei dem Menschen
anwendbar, nur geht sie bei ihm in Telepathie über. *) Es verhält sich
damit wie mit der Liebe, die ich schilderte. Vom Stofflichen geht es
ins höhere Geistige über. Wer seelisch stark entwickelt ist, wird eine
Ahnung haben, was Liebe, Sehnsucht und starke Wünsche für Kräfte
sind, und solche Menschen, die ihr Gehirn und ihre Empfindungen auf
diese Schwingungen eingestellt haben, reagieren darauf.

Der Mensch stellt eine Kraftstation und einen Fernwirker dar.

*) So einfach freilich, wie sichs viele Menschen denken, ist der Schluß von
der drahtlosen Telegraphie zur Telepathie nicht. Vielmehr stehen wir hier einem
der schwierigsten Probleme gegenüber. Wenn wir zur Anbahnung einer Erklärung
, eines Verständnisses auf die drahtlose Telegraphie hinwiesen, so müssen
wir dabei immer dessen eingedenk sein, daß wir da nur hypothetische Vergleiche
in einigen Punkten ziehen und ein vorläufiges Symbol schaffen, nicht aber das Ganze
schon erklären. (Näheres: Sigerus „Telepathie, Telästhesie" u. s. w.) A. Q.-W.


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