Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 454
(PDF, 145 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1914/0358
noch nicht gekannte Quelle der Leuchterscheinungen am Menschen
richtig ermittelt wurde. Es ist wohl von vornherein wahrscheinlich,
daß die an die Umgebung austretenden Hautgase, indem sie an der
Luft oxydieren, schwache Luminiszenz erzeugen müssen, die verschiedenen
Menschen in verschiedenem Qrade wahrnehmbar ist, je
nach ihrer Sehkraft. Aber ich habe mich schon darüber geäußert
, daß ich in dieser Abstufung der gewöhnlichen optischen Sehkräfte
keineswegs das eigentliche Merkmal der Sensitivität erblicke. Ich
bin vielmehr der Überzeugung, daß die Emanation unseres Organismus
eine höchst zusammengesetzte ist, daß die Leuchterscheinungen
durchaus nicht auf den Prozeß der Q a s abgäbe beschränkt
, sondern ein viel komplizierteres Phänomen sind. Wahrscheinlich
ist mit den Versuchen über die Oxydation der Ausscheidungsgase
ein weiterer Faktor festgelegt worden, der zum Zustandekommen
des ganzen Phänomens beiträgt, — aber auch nur e i n Faktor, und,
wie ich glaube, noch nicht einer von den wesentlichen. Was mit der
wirklichen Sensitivität erst erkennbar ist, das sind wohl jene Phänomene
, die unabhängig von Phosphoreszenz und Chemilumineszenz auftreten
und vor allem durch das Merkmal der farbigen Differenzierung
(Polarität u. s. w.) ausgezeichnet sind, im starken Gegensatz zu den
eintönigen, gleichförmigen Bildern der Photo- oder Chemilumineszenz.

Es erscheint mir eben als ein Mißgeschick, daß die erwähnten
Herren Autoren die Phänomene der Polarität niemals recht ausgeprägt
fanden, sie mögen vielleicht dieser Frage auch zu wenig Gewicht beigelegt
haben. Ich erinnere mich nicht bloß selbst, solche farbige polare
Erscheinungen von sehr sensitiven Personen bei den Experimenten
unserer „Psychologischen Gesellschaft" beschrieben erhalten zu haben,
zum Teil sogar von denselben Versuchspersonen — wir werden sehen,
daß auch Professor Benedikt die farbigen Wahrnehmungen an Kristall-,
Magnet- und menschlichen Polen so bestätigt findet, wie Reichenbach
sie beschrieben hat, oder am elektrisch durchleiteten Solenoid so, wie
ich sie ähnlich mit dem willkürlichen Austausch von Anode und Kathode
nach den Experimenten von Rochas als Kontrollversuche dargestellt
habe.*) Bei solchen Kontrollversuchen war ich Augenzeuge, ebenso
wie bei vielen anderen, die nur dazu beitragen mußten, meine Überzeugung
für die Richtigkeit dieser Reichenbachschen Befunde zu befestigen
. Und während ich in der erwähnten Schrift bloß daran festzuhalten
gedachte, was den wesentlichen Inhalt der Odlehre
ausmacht, geht Prof. Benedikt unvergleichlich weiter, indem er stets
die Exaktheit und Treffsicherheit der Reichenbachschen Untersuchungen
rühmt, die zu den klassischen Leistungen der naturwissenschaft-

*) „Eine neue Naturkraft44 etc. S. 110 ff.


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