Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 484
(PDF, 145 MB)
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gelteren ist, kann mit Gott in die engste Verbindung treten. Not lehrt
denken. Er sieht und erlebt die krassesten Gegensätze, wird gestoßen
uni verachtet. Die Beobachtungen und Erlebnisse können vielleicht
die Ursache sein, daß er Qott zunächst verleugnet, daß er meint, es
gibt hier auf Erden nichts mehr, was seine empfindende Seele beruhigen
kann. Nach unsäglichen Seelenqualen kann es ihm aber vielleicht
gelingen, nachdem er sich in innere Betrachtungen versenkt,
seine erzitternde Seele zur Ruhe zu bringen. Hat er sein Gewissen
erforscht und den Entschluß gefaßt, Besseres zu leisten, so beginnt für
ihn, wenn er Tatkraft besitzt, ein neuer Weg. Er wird, sobald er seine
inneren Sinne erweckt hat, die geistigen Gesetze, die Spannkraft der
Gedanken, das Gesetz der Anziehung wahrnehmen. Geht er nun bei
jeder Gelegenheit in Tat über, so wird es ihm an Arbeit, Fortschritt
und Erfolg nicht fehlen. Menschen der Tat wünschen Bücher der Tat.
Der Mensch darf nicht zum Träumer erzogen werden; ein Roman
kann, wenn er gut ist, anregend auf den Geist wirken. Jedoch Bücher
der Tat dürfen nicht der Unterhaltung wegen gelesen werden, sondern
müssen geistig verdaut und in Tat umgesetzt werden.

In „Licht auf den Weg" von M. C o 11 i n s finden wir ein System
zur Neuorganisierung, das von jedem Menschen verwirklicht werden
kann, ganz gleich, in welcher Lebenslage er sich befindet. Wenn seine
Tätigkeit im Widerspruch zu dieser Lehre steht, so ist seine Aufgabe,
wenn er Tatkraft besitzt, seiner Wirksamkeit eine andere Form zu
geben.

Die Theosophen erwarten in diesem Jahrhundert einen Reformator
. Angenommen, es kommen mehrere, — die einen sind in Mißverhältnissen
geboren, die andern im Wohlstand, — sie würden sich
im Laufe ihrer Wirksamkeit nach dem Gesetze des Ausgleichs ganz
sicher auf dem Mittelwege begegnen.

Soll nun ein Reformator zum Wohle der Menschheit schnelle Erfolge
haben, so ist es notwendig, daß ihm die Hindernisse möglichst aus
dem Wege geräumt werden. Viele warten auf Besserung, auf Erlösung
. Aber in ihrer Engherzigkeit, im Pochen auf die Reformpläne
hemmen sie die allgemeine Verständigung, und einem wohlwollenden
Reformator stehen sie meist schroff, dogmatisch gegenüber. Da wird
besonders die Sozialdemokratie gut tun, wenn es möglich ist, in ihrer
Kampfweise etwas gemäßigter vorzugehen. Es ist Grundbedingung,
daß der Mensch für das Wohl des Körpers Sorge tragen muß. Ohne
Pflege des Bodens kann die Saat nicht gedeihen. Jegliche ärztliche
Hilfe versagt, und selbst die okkulte Heilmethode, wenn schlechte soziale
Verhältnisse herrschen, sodaß das menschliche Wohlbefinden gefährdet
ist. Der Volksmund sagt: In einem kranken Körper ein kranker
Geist; viel schlimmer ist es, wenn in einem gesunden Körper ein


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