Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 500
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
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500

magische Spiegel, die magische Anziehung, der magische Pfeil, magischer Rausch
Rapporte; sichtbarer, unsichtbarer Kreis und Spiegel, Ergründung des Schicksals,
falsche Magie, Entweihungen, magische Buchstaben und Zahlen, Entartung der Magie.

Ich wüßte keinen besseren Führer in die Magie, der den Schüler nicht nur
technisch anregt, sondern ihn auch auf den Weg der rechten inneren Zucht wiese,
und jkann daher das Buch nur wärmstens empfehlen. E. Borg.

Fünf Märchen vom Neuen Leben. Von Josef Sturm. Verlag von Melchior Kupfer-
schmid, München. Preis 1.40 Mk.

Das Buch ist eine Werbeschrift zur Lebenserneuerung, insbesondere zur
ernsten und ehrlichen Erprobung des Vegetarism u s. Der Verfasser hat aber
nicht, wie es meist üblich ist, durch lehrhafte Vorträge, mit statistischen Tabellen,
logischen Folgerungsketten und bezwingenden Gutachten namhafter Gelehrter
seinen Feldzug eröffnet, sondern seine Werbegedanken ins Gewand der Dichtung
gekleidet und Märchen für reife, ja man kann auch getrost sagen für heranwachsende
, reifende Menschen, für wandlungsfähige Jünglinge und Jungfrauen
geschaffen. Ich meine, er hat da einen weniger begangenen Weg mit Vorteil betreten
. Denn die Neuformung des Lebens ist nicht nur eine Angelegenheit des
Kopfes, des abwägenden Verstandes, sondern vielmehr Sache des Herzens, des
Gemütes. Wer nicht nur ein Mitläufer sein will, sondern mit all seiner Kraft, in
durchdringender Wiedergeburt anders gerichteten und gestählten Kraft heuen
Zielen auf neuen Wegen, in neuen Lebensformen zustreben will, der muß glauben
und hoffen können, daß er wirklich vorwärts kommt, der muß vor allem aber
aus Liebe, aus innerstem, unwiderstehlichem Drange veranlaßt und immer
wieder getrieben werden, abseits der breiten Heerstraßen zu wandern, muß aus
Liebe zur Sache, aus aufrichtiger, heißer, unendlicher Liebe zu allen Wesen alles
auf sich nehmen können: Mißverstehen, Spott von Seiten derer, die noch nicht
mit wollen, nicht mit können, Mühen, Entsagung, ja Enttäuschung, wenn die eigene
Natur noch nicht völlig umgebildet und genügend erstarkt ist. Da helfen keine noch
so guten, einleuchtenden Gründe, da hilft nur ein Aufrütteln des Gemütes, Ermunterung
und Labung, Tröstung und Befreiung im Blick auf bessere, lockende,
anspornende Bilder. Was anders kann aber diese hohe Aufgabe besser erfüllen
als die Dichtung? Sie quillt aus den geheimnisvollen Tiefen der Menschenseele und
ist allein imstande, die Saiten erklingen zu machen, die auch wieder im Tief-,
innersten Gefühl und Willensregungen wecken und zu Glut und starkem Drängen
entfachen, Regungen, wie sie dem ringenden Neuformer nötig sind.

So wird man dem Verfasser grundsätzlich zur Wahl seines Mittels recht
geben müssen. Aber auch, wenn man sich nun seine Märchen genauer ansieht,
wird man ihm zustimmen. Denn bei aller Schlichtheit ist seine Sprache gehoben,
sein Stil knapp und treffend; die Lebensbilder sind in anschaulicher, dazu psychologisch
begründender Darstellung wie auch in harmonischer Abrundung gelungen,
und was dabei hervorgehoben werden muß: es tritt nicht die lehrhafte Tendenz
des Buches so hervor, daß das innere Gleichgewicht gestört würde. Man kann
sich wirklich an den fünf Märchen erfreuen, die von verschiedenen Seiten das
Wichtigste der neuen Lebensanschauung beleuchten.

Dem Büchlein hat der bekannte Vorkämpfer in der vegetarischen Bewegung,
Dr. G. Selß, ein ermunterndes Geleitwort begegeben. Nun, es würde auch wohl
ohne dieses seinen Weg machen, und es ist zu wünschen und zu hoffen, nicht nur
in den weiten Kreisen der Unaufgeklärten, sondern auch unter den Anhängern
der Lebensreform; denn gute „Fachliteratur", die auch den Maßstab des Schönen
verträgt, ist nicht so umfangreich, daß sie nicht immer eine gediegene Erweiterung
erfahren könnte. A. Grobe-Wutischky.


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