Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 516
(PDF, 145 MB)
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wie man sich an der Hand elektromagnetischer Analogien vielleicht
das Phänomen des Wünschelrutenausschlags verständlich machen
könnte, ohne damit sogleich einen eigentlichen Erklärungsversuch zu
wagen.

Wenn man die Figur des menschlichen Leibes betrachtet, so
drängt sich von selbst der Gedanke auf, daß diese Symmetrie*) notwendigerweise
mit einer Polarität der im Körper wirksamen
Kräfte verknüpft sein muß. Ob die Polarisierung nun die Ursache oder
aber die Folgeerscheinung der Symmetrie darstellen mag, ist eine
weitere, nicht so leichte Frage.

Man kann diese Symmetrie in Vergleich stellen zu der regelmäßigen
Gestaltung eines Stabmagnets oder auch eines Hufeisenmagnets
. Wenn man sich hier nach dem Ursprung der Pole fragt,
so gibt die Physik inbezug auf den Magneten die Antwort, daß man
ihn als zusammengesetztes „S o 1 e n o i d" auffassen kann, in welchem
eine große Summe von gleichgerichteten Strömchen die Moleküle des
Eisens umkreisen. Nun bestehen auf Orund der odischen Forschungen
folgende merkwürdige Feststellungen: So wie im Magneten oder im
galvanischen Element ziehen auch im menschlichen Organismus unausgesetzt
S t r ö m e von Pol zu Pol, die von zusammengesetzter Art
sind und ebenso dem Sensitiven anschaulich werden können, wie ihm
die odischen Emanationen des Magnets oder der beiden Elektroden
sinnfällig sind. Es müssen bloß am Magneten, galvanischen Element
oder am menschlichen Körper je zwei Pole odisch leitend
verbunden werden (etwa durch einen Metalldraht), und dann sieht
nach Durville**) der Sensitive in allen drei Fällen einen gleichartigen
leuchtenden Stromkreis von Pol zu Pol sich erstrecken! („Man kann
die Enden des Leitungsdrahtes an den Polen einer beliebigen Achse,
z. B. an den beiden Händen oder Füßen anbringen, die Effekte sind
dieselben als ob der Draht mit Elementpolen oder Magnetpolen verbunden
wäre.")

Die bedeutungsvolle Tatsache des Vorhandenseins dieser „odischen
" Strömungen im menschlichen Organismus hat Reichenbach
schon gekannt; aber als selbständige Erscheinung behandelt und
weiter ausgebaut hat sie erst der verdienstvolle „Magnetiseur" und
vitalistische Forscher Hector Durville, der das Phänomen als
„animistiseh" bezeichnete. Jedenfalls ist es wichtig, die Unterscheidung
dieser Kreisläufe im Körper von den Emanationen seiner Oberflächen
festzuhalten; die letzteren allein sind es nämlich,

*) Auch bei jenen wenigen Organen, die innerlich nicht symmetrisch gelagert
sind, ist ihr Bau so, daß die betreffenden Gegenstücke g e w i c h t s gleich in bezug
auf den Mittelschnitt des Leibes angeordnet sind.

**) Vergl. dessen „Physik des Animismus" S. 299.


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