Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 530
(PDF, 145 MB)
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T

Glauben an des Apostels Johannes Fortleben anbelangt, so läßt sieh
darauf hinweisen, daß, ebenso wie,Johannes der Täufer, auch der Ap >-
stel Johannes in der Freimaurerei eine wichtige Rolle spielt. Anderseits
sei hier beigefügt, daß die Fundamental-Veriassung der Schwedischen
Maurerei vom Jahre 1800 den Bund der Freimaurer bezeichnet als
„eine Qilde von Freimaurer-Rittern, von altersher eingerichtet zu
Qottes Ehre". Ebenda heißt es, daß der weltliche Name und Aufenthaltsort
des Großmeisters für die große Menge der Ordensbrüder ein
Geheimnis bleiben solle, bis der Großmeister es für gut befinden würde,
sich zu erkennen zu geben. Die Freunde dieser Lehrart erklären —
laut der „Kurzen Geschichte der Freimaurerei" von Br. Dr. Hügel
— „daß unter dem unsichtbaren Großmeister des Ordens Jesus
Christus zu verstehen sei."*)

Es würde nun den Rahmen dieses Aufsatzes übersteigen, wenn
ich mich in Untersuchungen und Erörterungen der angesichts des Obigen
auftauchenden weiteren Fragen einlassen wollte. Jedenfalls läßt
sich sagen, daß auch die von Dr. Stoll gemachte Veröffentlichung, und
besonders dessen oben gleichfalls angeführte Zusatzbemerkung, Zeugnis
von Lavaters Neigung für mystisch-okkultistische Ideen ablegt.

Ganz besonders lebhaft hat sich diese Neigung Lavaters gelegentlich
seines Eintretens für den infolge Vornahme von „Wunderkuren"
damals vielgenannten katholischen Geistlichen Pater Josef Qaß-
n e r, sowie für den durch die Lehre vom „tierischen Magnetismus"
berühmt gewordenen Arzt F. A. Mesmer betätigt. Über GaCner,
dessen Kuren heutigen schulmedizinischen Anschauungen nach zum
Teil als „suggestiv-therapeutisch" zu bezeichnen wären,-, wechselte
Lavater Briefe mit dem bekannten rationalistischen Theologen und
Gegner der Dämonologie Prof. J. S. Semler zu Halle.**)- Der betreffende
Briefwechsel findet sich in der „Sammlung von Briefen und
Aufsätzen über die Gaßner'schen und Schröpferschen Geisterbeschwörungen
, mit Anmerkungen von Semler-4. * (Halle, 1776). — Ebenso
wie Lavater hat übrigens Gaßners Kuren später auch der Mediziner
und Naturforscher Prof. K. A. E s c h e n mal e r (u. zw. dieser in Prof.
K i e s e r s „Archiv für tierischen Magnetismus44) der größten Aufmerksamkeit
wert gefunden.

Gelegentlich einer Reise nach Genf lernte Lavater Mesmers Lehre
vom „tierischen Magnetismus44 („a n i m a 1. Magnetismus44
, Mesmerismus") kennen. Ein Biograph Lavaters hat betont
, daß diese Lehre auf letzteren einen großen Eindruck machen
mußte, aus welchem Gesichtspunkt immer er sie auch betrachten

*) Vergl. Br. H. Normanns „Vademecum für Freimaurer", Manuskript
für Freimaurer, 1879, S. 78, Note.

**) Semler war u. a. Verfasser von: „De daemoniacis" und „Umständliche
Untersuchung der dämonischen Leute".


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