Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 534
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1914/0438
— 534

Betasten der Finger eines ihm ganz unbekannten Menschen schon entscheidende
Züge seines wahren, wenigstens des physischen und intellektuellen
Charakters angeben können."

Auch die Bedeutung der Handschriften hat Lavater in den
„Physiognomischen Fragmenten" behandelt. Er findet eine große Analogie
zwischen der Sprache, dem Gange und der Handschrift der meisten
Menschen und erklärt, daß es oft möglich sei, aus der Schrift etwas
Bestimmtes über die hauptsächlichen Charaktereigenschaften des betreffenden
Schreibers zu entdecken. Er ist also auch einer der Vorläufer
der modernen Graphologen gewesen, zu deren angesehensten der
verstorbene Turiner Universitätsprofessor, Kriminalanthropologe und
schulwissenschaftliche Okkultist Dr. C. Lombroso gehört.

Ich muß es mir versagen, noch weitere Mitteilungen über Lava-
ters physiognomische Anschauungen zu machen, In manchem ist er
wohl zu weit gegangen, andere seiner Anschauungen scheinen heute
veraltet und wieder andere in zu breit ausgesponnener Weise dargestellt
. Aber für alle Zukunft wird er der hervorragendste oder wenigstens
einer der hervorragendsten Begründer der Physiognomik bleiben
. Seine wichtigsten Prinzipien haben in allen neueren physiognomischen
Schriften Berücksichtigung gefunden, so z. B. auch in dem
gewiß vielen Lesern dieses Blattes bekannten, von L i a Feerho w
ins Deutsche übertragenen Schriftchen „Kleiner Lehrgang der Physiognomik
" v. C. (Verl. M. Altmann, Leipzig).*)

Wie viele der zahlreichen Schriften Lavaters sowohl Begeisterung
und Zustimmung als auch von andern Seiten Anfechtung und Widerspruch
erfuhren, so hat Lavater selbst neben zahlreichen Anhängern,
ja schwärmerischen Verehrern, auch manche Gegner und scharfe Beurteiler
gefunden. Für uns genügt es hier, des freundschaftlichen Verhältnisses
zu gedenken, das ihn eine Reihe von Jahren hindurch m i t
dem großen Okkultisten Goethe verband.

Die okkulte Bedeutung der Edelsteine.

Von M. Lorenz.

(Fortsetzung.)

Lapis Lazuli oder Lasurstein.

Wie ein träumendes Feenauge schaust du mich an, mein dunkelblauer
Lapis Lazuli!

Alles, was düster und schwermütig macht, verscheucht er mit
seinem sanften Glänze, über dem ein zarter Goldhauch liegt. Schon alte

*) Nebenbei sei darauf hingewiesen, daß gelegentlich der Anfang Juni 1914
zu München stattgehabten Tagung der „Schopenhauer-Gesellschaft" Schopenhauer
von Karl Kotthaus auch vom Standpunkt der Physiognomik aus behandelt
wurde. Vergl. den Aufsatz „Von der Münchner Tagung der Schopenhauer-Gesellschaft
" von L. Deinhard, „Zentralblatt für Okkultismus'4, 7. Heft, VIII. Jahrg.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1914/0438