Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 544
(PDF, 145 MB)
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geblichen Entdecker Prof. C. beitragen können. Meine Bemühungen waren bisher
erfolglos. Ich wandte mich sogleich an die Schriftleitung des „Freiburger Tagblattes
", und Herr Chefredakteur Dr. Braxmeier gab mir in liebenswürdiger Weise
Auskunft, so gut er konnte. Beweise für die Echtheit anzugeben war ihm aber
nicht möglich. — Eins möchte ich im Anschluß hieran über das Ende des Krieges
mitteilen. Noch im Anfang des Winters erfuhr ich, daß in mediumistischen Kundgebungen
die Monate M a i und Juni als die Zeit der Beendigung des Krieges
genannt wurde. Da ich den verschiedenen Mitteilungen erst prüfend nachgehen
mußte, wollte ich darüber nichts eher bekannt geben. „Zur Zeit der Glöckchen",
hieß es. Doch darauf komme ich vielleicht bald zurück. A. Q. W.

Die zersprungenen Saiten. Pariser Blätter bringen folgenden Bericht: Der
Gatte einer bekannten Pariser Geigerin, der selbst Musiker war, ging kurz nach der
Mobilisierung zur Front ab. Sein Vorname war Remy. Beim Abschiede sagte er zu
seiner Frau: „Wenn ich fallen sollte, so will ich versuchen, dir direkt eine letzte
Nachricht zu geben, noch bevor dich der offizielle Bericht erreichen kann.'4 Die zurückgebliebene
Gattin beschäftigte sich während seiner Abwesenheit wenig mit Musik
. Aber eines Tages nahm sie in plötzlich erwachter Sehnsucht die geliebte Geige
und wollte ein Stück spielen, das ihr Mann besonders gern gehabt hatte. Sie öffnete
den Kasten, setzte das Instrument an die Schulter, aber beim ersten Striche zersprangen
zwei Saiten, die D- und E-Saite, nach der italienischen Benennung der
Töne, die in Frankreich üblich ist, die Saiten „Re" und „Mi". Sie vermutete sofort,
daß das Zerspringen gerade dieser beiden Saiten mit den für sie so bedeutungsvollen
Buchstaben eine „geheimnisvolle Botschaft aus einer anderen Welt" sein
müsse. Und wirklich, es war sein letzter Gruß. Am nächsten Tage teilte ihr ein
Telegramm des Kriegsministeriums mit, daß ihr Gatte, der Sergeant Remy X.,
vor dem Feinde gefallen sei. —Schade, daß der Name der Geigerin nicht genannt ist:
denn erst dann hätte die Geschichte einen unleugbaren Wert für die okkultistische
Forschung. Vielleicht ists aber nach dem Kriege, wenn die Verbindungen leichte»
hergestellt werden können, möglich, die Wahrheit der Geschichte nachzuweisen.
Dann würden wir gern Mitteilung davon machen, daß aber die Nachforschungen
angeregt und erleichtert werden, sei der Bericht schon in der mangelhaften Form
hier wiedergegeben. G. W.

Edelsteine als Kriegstalismane. Die Wiener Abendpost brachte am 15. 12. 1914
folgenden Aufsatz, der viele unsrer Leser sehr interessieren wird: Wie der Amulett
- und Talismanglaube selbst, so stammt auch die Vorstellung, daß bestimmte,
durch Schönheit und Seltenheit wertvolle Edelsteine und Halbedelsteine Schutzmittel
gegen Unglück jeder Art, insbesondere gegen die Gefahren des Krieges,
seien, aus dem Orient. Die „Kraft und Wirkung" wird durch geheimnisvolle Schriftzeichen
erhöht, die man auf der Oberfläche einritzt. Nach der Edelsteinsprache
der Baronin Staffe bedeuten die roten Steine Feuer
und Kraft.

Bei den Türken wird der Achat als Talisman geschätzt. Bei der Eroberung
Ägyptens durch Selim I. wurde ein solcher Talisman in Kairo gefunden und
nach der heiligen Kammer des alten Serails gebracht, wo er sich noch befinden soll.
Die türkische Legende führt den Talisman von Achat auf Mohammed zurück:
„Einst bemerkte ein Schüler des Propheten — Gott sei ihm günstig! — namens
Akdscha-Beni-Haschem zwischen den Schultern seines Meisters, als dieser seine
Waschung vornahm, das große Mal, welches ihm von der Hand des Allmächtigen
aufgedrückt war. Er grub eine Abbildung in ein kleines Stück Achat, umgab das
Bild mit Stellen aus dem Koran und trug es als Talisman. Da er immer gesund
blieb und aus mehreren Kämpfen, in welche der Prophet — Gott sei ihm günstig —


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