Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 561
(PDF, 145 MB)
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Psyche auch nach dem Tode des Körpers weiter existiere. Das ist aber
nur bedingungsweise richtig.

Seneca sagt: „Die Seele des Tieres ist eine Zweiheit, die des
Menschen eine Dreiheit.44

Die Psyche der höher organisierten Tiere besteht wesentlich aus
dem denkenden und handelnden Ego (Manas) einerseits und dem
Astralkörper (vorwiegend Prana), den tierischen Trieben und
Begierden andererseits. Durch die letzteren wird das Ego des Tieres
durch Hunger- und Durstgefühle beeinflußt durch Vermittlung des
Seelenapparates, den Körper so zu bewegen, daß er sich die nötige
Nahrung verschafft. Durch den Geschlechtstrieb wird das Ego gezwungen
, den Körper zu bewegen und durch zweckentsprechende Betätigung
instinktiv für die Fortpflanzung der Spezies zu sorgen u. s. w.
In diesem Sinne ist die Psyche der höheren Tiere zwar eine selbständige
intelligente Wesenheit, aber nichtsdestoweniger der Hauptsache
nach unter dem Einfluß der ihr als „auf bewußtlose Weise wirkende
Zwecktätigkeit44 innewohnenden Instinkte eine mehr oder weniger
abhängige Maschine. Das gilt ebenso von Bienen, Ameisen etc., begabt
mit den als sog. „Kunstsinn* bekannten Instinkten, wie von den verschiedenen
Arten der höheren und höchsten Tiere mit ihren betreffenden
besonderen oder spezifischen Trieben und Idiosynkrasien.

Als „Zweiheit44 kann die Psyche der Tiere ohne ein Drittes, ihre
Hülle, bezw. ohne ihren physischen Körper, nicht fortbestehen und
zerfällt nach dessen Tod in ihre Bestandteile, welche nunmehr das
Material abgeben zur Bildung höherer psychischer Formen.

Die Psyche des Menschen ist eine Dreiheit, bestehend 1) aus dem
Mentalkörper (dem denkenden, handelnden Ego, Manas); 2) aus
dem Astralkörper (Begierdenleib, tierische Seele, im wesentlichen
Prana und Astralmaterie), und 3) aus dem Kausalkörper (dem
höheren Selbst, Buddhi). Das, was wir im gewöhnlichen Leben unter
„menschlicher Seele44 verstehen, ist das bestimmende Ego,
Manas, welches einerseits unter dem Einfluß des Begierdenleibes,
Prana, steht, d. h. der tierischen Instinkte, Gelüste und Leidenschaften,
wodurch das Ego fortwährend versucht wird, der Sinnenlust zu fröhnen
und nur das zu tun, was dem physischen Körper angenehm ist. Anderseits
steht es unter dem Einfluß des höheren Selbst, Buddhi, und ist der
Sitz des Gewissens, des Moralgefühls, der altruistischen Emotionen
etc., wodurch das Ego fortwährend durch die Stimme des Gewissens
ermahnt wird, nur das zu tun, was recht ist, selbst wenn es unangenehm
sein möchte. Diese Dreiheit von Prana, Manas, Buddhi vermag als
solche, selbst nach dem Tode des physischen Körpers, ein selbständiges
Dasein zu führen.

Nach dem okkulten Axiom sind aber nur die „oberen drei Unsichtbaren44
, nämlich „Manas, Buddhi, Atma44, unvergängl i c h ,


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