Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
8.1914/15
Seite: 565
(PDF, 145 MB)
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tat työrlatffnder-miMichtm Karmäsl^feftrfhiM,^d&ß1 eine ^sofctfl
Störung eine sündhafte Auflehnung ist un4 Strafe nach sich zieht und
so ein Schicksal für die Zukunft schmiedet, d^s zu wenden auch keine
magische Kraft mehr vermag.

Daraus geht also hervor, daß für den Krieger der Gebrauch eines
Talismans die Gefahr einer schweren Versündigung bedeutet ufid daß
der Gebrauch eines Talismans in der Absicht, sein Schicksal zu wen-
deh, also auch die experimentelle Erprobung eines Tälismans 'oftmals
verderblich ist*' Ein Okkultist wird darum mit der Anwendung eines
Talismans sehr vorsichtig sein und einen Kriegstalisman nur dann gebrauchen
, wenn dessen Kraft nicht schicksalbrechend sein soll.

Aber auch abgesehen vom Standpunkte des Okkultisten müßte
jeder aufrichtige Mensch als Ethiker und Staatsbürger von der Anwendung
eines Kriegstalismans absehen; dehn sobald man das Leben und
den Zweck des Lebens unter den höchsten Gesichtspunkten beurteilt,
muß man doch sagen, daß der höchste Zweck des Lebens ist, den
Egoismus zu überwinden und seine Kraft, wenn es sein muß, auch sein
Leben für andere einzusetzen.

Nun bietet der Krieg, wie sonst selten etwas, die beste Gelegenheit
, die sittliche Persönlichkeit zu bewähren, und es sollte darum in
Rücksicht auf die? Betätigung wahrhaft ethischer, sozialer Bildung die
Teilnahme am Kriege und die Möglichkeit, den sittlichen Willen durch
die Tat zu bekunden, als eine Gnade gewürdigt werden, ganz besonders
vonseiten ehrlicher Okkultisten. Diese sollten darum im Vertrauen
auf die weise wartende Vorsehung von einem Talisman absehen
. Sind sie zum Kriegsdienst bestimmt, so haben sie darin die
Auswirkung ihres Karmas zu sehen. Ist es ihnen nun weiter bestimmt,
ohne Schädigung an Gesundheit und Leben den Krieg zu überstehen,
so ist es ihre komische Bestimmung; sollen sie aber verwundet werden
oder sterben, so haben sie darin auch die Erfüllung ihres Karmas
zu sehen, und sie sollten froh und dankbar sein, daß sie auf diese
seltene und ehrenvolle Weise ihre karmische Schuld abtragen dürfen.

Es ließe sich ja noch manches über den Gebrauch der Talismane
sagen, aber es kam mir zunächst nur einmal darauf an, in dieser
kritischen Zeit auf das Wichtigste und Grundlegende hinzuweisen, um
die notwendigste Richtlinie für das Verhalten mancher unsicheren
Kriegsteilnehmer öder ihrer Angehörigen anzudeuten. Sie läßt sich in
die Worte zusammenfassen:

■ .* / ■ ' ■ * ■'.»'■■'.■•'■ • • •' „ '* . ' k-

:- Das Leben ist der Güter höchstes nicht,
! Der Übel größtes aber ist die Schuld.

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Zentralblatt für Okkultismus. VIII. Jahrg. 32


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